Fernöstliches Tagebuch
von Helmut Rieländer
Seite 40, Teil 2 von 3
30. April bis 9. Mai 2009
Chavan
Sie wird anschließend nicht nur für das Sitzen als Porträtmodell, sondern auch die beiden Jacken, die sie für Eak und mich verändert hat, entlohnt. Nun folgen bis um 11:00 Uhr Schlag auf Schlag Erwachsene, die sich zeichnen und fotografieren lassen wollen.
Papet
Tjirapon und Nitaja
Mitou und Chawan, die mir an diesem Tage noch mehrmals – immer wieder in anderem Aufzug – Modell sitzen sollten.
Ich möchte nun nach knapp drei Stunden eine Pause einlegen, außerdem sind die Männer mit dem Lehrer und Eak aus dem Wald zurückgekommen. Sie tragen einige 10 bis 12 cm dicke Bambusstangen auf ihren Schultern. Die Jüngsten strömen nun sogleich von den ’Zuschauerrängen’ des Malens zum Ort aktuelleren Geschehens hinter eine Hütte auf dem Bolzplatz. Hier werden sogleich die dicken Bambusstangen so in Längen geschnitten, dass die unterteilenden Segmente im Wuchs des Bambus’ gleichzeitig den Boden für das Trinkgefäß bilden.
Zuschnitt der Bambusrohre auf die richtige Länge mit dem entsprechenden Segmentstück als Boden für die Schaffung eines auf einer Seite abgeschlossenen Trinkgefäßes.
Schälen des Bambusrohres
Sauberes Endgraten und Schaffung eines planen Bodens
Glätten und Verzieren der Oberfläche von außen
Glätten des Inneren des neuen Teegefäßes für das Jong Kham Guesthouse in Mae Hong Son.
Nach diesem kleinen Abstecher in die Fertigung von Trinkgefäßen ging ich zur Entspannung für einige Minuten in die Hütte, vor der ich vorhin gezeichnet hatte, um mich nach zwanzig Minuten wieder ganz den sich mir zur Verfügung stellenden Modellen des Dorfes zu widmen. Nach der erfrischenden Pause stand mir dann Plani, die ebenso wie Gungpawn ein Kreuz als Zeichen ihrer Religionszugehörigkeit um den Hals trug, als Modell zur Verfügung. Auch hier noch einmal einige Fotoporträts.
Plani
Danach kamen noch Gily und Mehae. Letztere war mit ihrem gemalten Porträt nicht zufrieden. Ich bilde hier beide im Foto ab.
Gily
Mehae
Danach bekam ich größere Routine und die Portraits gingen mir besser von der Hand. Es kamen nun auch Mütter mit ihren Kindern, die auch während des Porträtierens gestillt wurden. Somit war das Kleine ruhig und die Mutter fühlte sich auch wohl.
Tijrapont und Nitaja
Elle und Supipa
Es folgten nun noch einmal Miton und Chavan, völlig verkleidet und kaum wieder zuerkennen.
Miton und Chavan
Das junge Paar Pimo und Chat, bei dem man gleich beim Hinsetzen merkte, wie die Rollen verteilt sind.
Thu und Yawatna, ein etwas jüngeres Geschwisterpaar
Reva und Sopaporn die auch bei mir in Chiang Rai in der Nachbarschaft wohnen könnten, so selbstverständlich bewegten sie sich auf die Stühle zu.
Gintana und Supipa
Sabri, mit hohem Hut, den Schirm nach hinten gedreht.
Spät, die Sonne sandte schon ihre letzten Strahlen über das Tal kam noch Mykay... auch sie skizzierte ich noch schnell, um dann einzupacken.
Mykay
Ich wusch gerade die Pinsel aus, als noch zwei Nachzügler über den Hang hinauf zu mir auf den Bolzplatz kamen. Es waren die beiden ‚Fahrschülerinnen’ Nutschanat und Savita. Sie fahren fünfzehn Mal im Monat nach Mae Hong Son, um sich an der dortigen Highschool beschulen zu lassen. Hier heißt das ‚studieren’. Sie waren nun gerade aus dem fast einhundert Kilometer entfernten MHS wieder in ihr Dorf nach Hause gekommen und wollten sich auch noch porträtieren lassen. Also alles wieder auspacken und noch einmal...
Nutschanat
Savita
Inzwischen hatte sich ein weiterer älterer Mann angeschlichen, der mir schon gestern auf dem Platz aufgefallen war, den ich aber den ganzen Tag über nicht gesehen hatte. Irgend etwas erinnerte mich entfernt ein wenig an meinen Vater. Von ihm fertigte ich ein eindrucksvolleres Foto, das ich hier nun abbilde.
Nynwa