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Fernöstliches Tagebuch

von Helmut Rieländer

Seite 31, Teil 2 von 2
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. bis 7. März 2009

Am nächsten Tage machte ich am späten Vormittag eine Radtour, um einen großen Teil der Insel zu erkunden.

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Plan der Insel Done Daeng. Ich machte am ersten Tag die 2,5 -Stundentour mit vielen Fotozwischenstopps und zwei flüchtigen Zeichnungen.

Mein Weg mit dem ‚hauseigenen’ Fahrrad mit Fahrradkorb und Foto- sowie Malsachen führte mich durch das Dorf Ban Hua Done Daeng zur Nordspitze der Insel, die ich schon vom ca. 200 Meter entfernten Strand von meiner Wanderung am Vortag kannte. Hier irgendwo muss der Neubau des Hauses von Axel und Phone sein?! An dem Haus wird noch eifrig gebaut. Das aufgeständerte große Gebäude mit seinem hochgelegenen ersten Stock: die Wände, sowie die eingemauerten Holzfenster (??! Laotischer Baustil) sind schon vorhanden, die Giebel und das Dach fehlen noch. Das Dach soll noch vor der Regenzeit draufkommen.

Mein Weg führt mich weiter Richtung Ban Noy und Ban Si Chantho. Vor Ban Noy liegen kleine Reisfelder zum Mekong hin.

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Kleine Reisfelder bei Ban Noy auf der Mekonginsel Done Daeng

In Ban Si Chanto führt eine Fährverbindung zum Festland über den linken 200 Meter breiten Flussarm des Mekongs. Von dort aus kann man das alte Wat Thomo besuchen, was ich wohl an einem der nächsten Tage tun werde. Hier fertigte ich eine flüchtige Skizze auf schlechtem Papier (in Saigon vor fünf Wochen im Bookshop erstanden ... das bessere Papier geht zur Neige!).

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Die Fährverbindung von Ban Si Chantho über den Mekong zum Festland und zum Wat Thomo am 01.03.09

Von Ban Si Chantho ging es weiter durch den Community Forest, der rechtsseitig schon sehr ‚abgeerntet’ ist und deren Stümpfe nun zum Teil von riesigen Termitenvölkern bewohnt sind, führt der Weg nun in das Ban Peuay Lao. Hier am Rande des Dorfes und quasi am Ende des Fahrradpfades hat man einen wunderschönen erhöhten Blick über diesen Arm des Mekong. Besonders schön waren die Ausprägungen der kleinen vom Mekong angespülten Sandbänke am Strand in diesem ‚nur’ 200 Meter breiten Arm des Stromes zu beobachten. Auch sie dienen Kindern als bevorzugter Spielplatz und beliebtes Anglerparadies.

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Sandbänke vor Ban Peuay Lao auf der Insel Done Daeng.

Der Fahrradweg aus gehärtetem Lehm führte mich nun über das Inselinnere zurück Richtung Ostküste – Richtung Champassak und dem Weg zurück zum ‚La Folie Lodge’ – Resort. Etwa auf halber Strecke des Weges traf ich einen Mopedfahrer, den fragte ich nach dem Weg zum Wat Pha. Er wies mir den Weg nach links in den Wald – und tatsächlich fand sich nach 200 Metern ein Wegweiser, der zum Wat wies. Leider konnte ich über den Wat, der wesentlich nur noch aus einem Chedi/Stupa besteht und neu überdacht wurde, nichts finden. Somit gilt es hier auch noch zu forschen. Auch hier wieder Mauerreste, die entfernt an Angkor und auch die Cham-Bauten erinnern.

Ich fertigte bei nun einsetzendem Nieselregen die schnelle etwas unvollkommene Zeichnung...

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Skizze des Wat Pha fast in der Mitte der Insel Done Daeng 01.03.09.

... und bewegte mich wieder Richtung Westküste der Insel. Dort im Ban Si Moung Khom angekommen, ging es wieder nördlich in Richtung Ban Bang Sai. Überall werde ich, besonders von den Kindern, aber auch von vielen Erwachsenen, mit einem sehr freundlichen „Sabai Dii“ begrüßt. Alle sind den fremden Farang gegenüber sehr aufgeschlossen und von niemandem hört man das für meine Ohren hässliche „Hellloooo!“.

Im Resort zurück wird mir durch Axel eine Bekannte, Frau Patrizia Zolese aus Mailand, vorgestellt. Sie stattet an diesem Sonntagnachmittag auf einen Kaffee mit einem Tross von Mitarbeitern – einem französischen Architekt, einem laotischen Architekt und einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin aus Mailand, die bereits an der Hochschule in Braunschweig an einem ERASMUS-Projekt mitgearbeitet hat – Axel und dem Resort einen Besuch ab. Patrizia ist Archäologin und Grabungsleiterin des italienischen Teams auf dem Gelände des Wat Phou. Das Wat Phou liegt 8 Kilometer südlich von Champassak auf der rechten Mekongseite. Wir verabreden eine gemeinsame Begehung der ‚Baustelle’ für den kommenden Mittwoch. In der Woche darauf wird sie ‚ihre Zelte’ vorübergehend abbrechen, um nach Vietnam zu reisen. Hier leitet sie auch die italienischen Grabungen in My Son, der Ausgrabungsstätte, der ich von Hoi An kommend, vor drei Wochen auch einen Besuch abgestattet hatte. Nun konnte ich aus berufenem Munde hören, wie die Cham-Baumeister die Ziegel miteinander verbunden haben. Sie sagt mir eindeutig, mit einer dünnen Schicht gekochten Baumharzes (Rezin). Zuvor werden die aus Lehm geformten Ziegel auf den Millimeter geschliffen und anschließend gebrannt. In Sukhothai verhält es sich so, dass die ‚alten Thai’ die aufeinander geschichteten dünnen Ziegel nicht miteinander verbunden haben. Patrizia ist eine sehr impulsive Italienerin und lebt ganz für die Archäologie der Vor-Khmer-Zeit und der Cham-Kultur.

Wir verabreden für den Mittwoch um 9:00 Uhr für eine Begehung der aktuellen Grabungen und Rekonstruktionen, sie in ihrem Haus in Champassak abzuholen.

Am Montag sind Axel, Phone und ich in die Provinzhauptstadt nach Pakxe gefahren, um Dinge zu erledigen, einzukaufen und auch um mein neues – in Chiang Rai vergessenes – Skizzenbuch auf der Post (postlagernd) abzuholen. Ich hatte Chamnan und Kopkun darum gebeten, da mir von Tag zu Tag das Papier knapper wird, und die letzte Seite im vierten Reisetagebuch und Skizzenbuch schon in Vientiane für die Darstellung des That Luang genutzt wurde. Es war noch nicht angekommen! Somit muss ich mich noch einige Tage gedulden und auf dem letzten Aquarellpapier und dem nicht so guten Papier aus HCMC (Saigon) arbeiten.

Am Dienstag habe ich dann die Tour Richtung Wat Phou gemacht. Ein Boot setzte mich nach Champassak über und ich fuhr bei zunehmender Hitze die sehr holprige, von Schlaglöchern zerfurchte Landstraße von Champassak entlang des Mekongs zum Wat Phou. Ein großes Gatter mit zweiflügeligem Tor versperrte die Einfahrt zum Tempel. Axel hatte mir schon am Wochenende von der unweit von Wat Phou liegenden Stadt Sida vorgeschwärmt. Auch Patrizia ist von der alten Stadt und dem Tempel sehr angetan. Axel meinte, dass Sida künstlerisch mehr hergeben würde, da dort die Steinbrocken noch alle wild in der Gegend herumliegen würden.

Am Tor zum Gelände des Wat Phou frage ich noch einmal nach ‚Sida’ und wie weit es noch wäre? Die Antwort der beiden Wachhabenden am Tor fiel unterschiedlich aus. Einer sagte 2 Km der andere meinte 500 Meter. Es waren 2,5 Kilometer! Als ich ankam und mein Fahrrad an einer Hütte für ein paar KIP (Währung von Laos) zur Aufbewahrung gelassen hatte, bot sich mir vor dem Tempel ein faszinierendes Bild der Morbidität und des Verfalls. Es scheint alles noch so zu liegen, wie es vor Jahrhunderten dem Verfall preisgegeben wurde. Allein die Eingangssituation zeugt noch von der einstigen Prächtigkeit des Gebäudes. Der Ort wird immer noch von buddhistischen Gläubigen als Heiligtum und Andachtsort genutzt. Eine entsprechende ‚Schmückung’ und Rudimente der Andacht zeugen von dieser Tatsache.

Ich finde meinen ‚Sitzplatz’ im Schatten eines großen Baumes, der neben dem Eingang mit Blick auf noch Bestehendes und schon in seine Einzelteile Zerfallenes.

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Sida, die alte Stadt und die Ruine des noch nicht erforschten Tempels Nang-Sida 03.03.09

Nach längerer Zeichenphase, in den eineinhalb Stunden waren nur eine kleine ‚Bande’ von Jungen - die doch rund zehn Minuten um mich herumstanden und mich andächtig beäugten, was ich den da triebe – die einzigen Menschen, die sich auf dem ‚Trümmerfeld’ bewegten, lief ich umher, um einige Aufnahmen der nur zum Teil katalogisierten Gebäudeteile und deren Ornamente zu machen.

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Detail auf dem Ruinenfeld von Sida. . . . . . . . . . . . . . .. Ornamente auf dem Grabungsfeld von Sida

Nach dieser weiteren Begehung, habe ich mich noch einmal vor das ‚Gebäude’ gesetzt, um aus rechter Position vor dem Eingang eine schnelle Aquarellskizze im Schatten zu fertigen. Dabei kam mir noch einmal in den Sinn, dass Patrizia am Sonntag von der Verbindung zwischen Wat Phou und Angkor gesprochen hatte. Die Straße führte genau an diesem Nang-Sida-Tempel vorüber. Nach Angkor sind es ca. 400 Kilometer Luftlinie.

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Rechts vom Portal des Nang-Sida Tempel eine Skizze im Schatten gefertigt. 03.03.09.

Nach diesem doch recht schweißtreibenden Besuch auf dem Gelände von Sida, beschließe ich, da wir ja Morgen mit Patrizia den Wat Phou besichtigen werden, eine Nudelsuppe unweit des Eingangs zum Wat zu mir zu nehmen, um dann gemächlich wieder zum Fähranleger zurück zu radeln.

Auf dem Weg fahre ich an mir aus Thailand in ähnlicher Weise bekannten Holzhäusern vorüber.

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Holzhäuser am Rande von Champassak.

Das eigentliche Symbol des Wats Phou ist der Lingaparavata, Der 1497 Meter hohe Berg trägt auch den Namen Phou Kao. Lingaparavata deshalb, weil sich auf seinem Gipfel ein Felsen von ca. 60 Metern phallusartig gen Himmel reckt. Das ist wiederum für den Tempel deshalb von Bedeutung, da es sich hier um ein hinduistisches Monument handelt. Im Hinduismus sind Phallussymbole (Im Sanskrit als Lingam bezeichnet, siehe auch Im Tagebuch Seite 29 Teil 1, über die Cham) Gegenstände größter Verehrung. Ich sah den Berg in all seiner Pracht unterwegs hinter einem saftigen, grünen Reisfeld liegen und hatte bei diesem fruchtbaren Anblick ganz andere als phallische Assoziationen.

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Der Lingaparavata oder Phou Kao hinter grünem Reisfeld bei Champassak

Am folgenden Tage ging es dann, nachdem Axel noch eine Gruppe deutscher Touristen vom Veranstalter ‚Studiosus’ verabschiedet hatte, etwas verspätet hinüber zum Festland. Patrizia war schon hinaus zum Wat Phou, ihrer Arbeitstätte, gefahren und wir ‚klingelten’ an ihrem wunderschönen Haus in Champassak vergebens. Am Pfosten des bougainvillea-umrankten Eingangstores ist ein Messingschild angebracht mit der Aufschrift:

„Fondazione Ing. Carlo M. Lerici Politechnic of Milano - ITALIAN ARCHAEOLOGICAL MISSION CHAMPASAK „

Wir treffen Patrizia nach einer wiederum holprigen Fahrt auf der Landstraße an ihrer Arbeitsstelle mitten auf dem Gelände des Wat Phou. Die älteste dieser Ruinen lässt sich auf die Zeit 5. bis 6. Jahrhundert zurückdatieren. Wiederentdeckt wurde die Tempelanlage 1866 von dem französischen Forscher Francis Garnier. Die Umgebung des Wat Phou war zu Khmerzeiten die Hauptstadt Chestapura des Reiches Chenla. Sie lag ungefähr dort, wo sich heute die Vororte von Champassak befinden. Vor den Khmer sollen die von der zentralvietnamesischen Küste stammenden Cham hier ein Heiligtum besessen haben. Nicht nur der Name Champassak zeugt von der Tatsache, sondern auch der Schutzheilige sowohl von Lingaparavata als auch des Cham-Reiches war Bhadresvara.

Die Tempelanlage ist wie alle anderen hinduistischen aber auch buddhistischen Gebäude in Ost-West-Richtung ausgerichtet. Eine schnurgerade Promenade führt über die in drei Ebenen gegliederte Anlage. Sie beginnt mit dem großen Wasserbecken, dem Barai, an dessen Rändern auf beiden Seiten eine Allee verläuft. Es folgt die erste Ebene, die früher dem König und seinem Gefolge als Ruhe- und Aussichtsplatz für Prozessionen diente. Eine 280 Meter lange Prozessionsstraße, die von Phallusstelen – ursprünglich auch von Löwenfiguren – gesäumt ist, hinauf zum eigentlichen Heiligtum. Links und rechts (südlich und nördlich) dieser Prozessionsstraße befinden sich zwei große Wasserbecken, die ursprünglich rituellen Waschungen vorbehalten waren. Wir bewegen uns weiter Richtung Galerien und den rechts und links liegenden Frauen- und Männerpalästen.

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Der sog. Männerpalast rechter Hand wenn man die Prozessionsstraße verlassen hat. Er soll, aus porösem Laterit errichtet, den Männern vorbehalten gewesen sein.

Wir bewegen uns weiter auf den Frauenpalast zu, der aus festerem Sandstein den Frauen als Unterkunft diente. Vor der nördlichen Seitenfassade liegen hunderte verschieden behauener Sandsteinteile, die unterschiedliche Formen und Ornamente aufweisen. Einige Arbeiter sind damit beschäftigt, sie zu katalogisieren und mit Zahlen zu versehen.

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Neben der Fassade des Frauenpalastes liegt ein ‚Archiv’ von Gebäudeteilen des Seiteneinganges des Palastes, um katalogisiert und dann ’zusammengepuzzelt’ zu werden.

Hier treffen wir auch Patrizia und ihre Mitarbeiterin in voller Aktion. Sie begrüßen uns herzlich, freuen sich trotz unserer ’kleinen’ Verspätung, und Patrizia erklärt sofort die augenblicklich anstehende Arbeit, Sicherung des mit einem Giebel überdachten Seiteneinganges des ehemaligen Frauenpalastes. Dazu muss ein ganzer Teil des Giebels mit drei Kränen zum Teil abgebaut und zum Teil auch nur gehalten werden, damit das Portal mit seinen Säulen nicht in sich zusammenstürzt. Auch Statiker und Architekten arbeiten in dem Team. Ein Fotograf dokumentiert die Arbeiten. Sie führt mich vor das Gebäude, nicht nur um gefährliche ‚Setzrisse’ im Sandsteinmauerwerk zu zeigen, sondern auch die phantastischen Steinmetz Arbeiten an der Giebelfront des nach Osten weisenden Frauenpalasts.

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Der Giebel mit dem gefährlichen Riss und den wunderbaren Steinmetz Arbeiten am Frauenpalast auf dem Gelände von Wat Phou

Anschließend erklärt sie mir die Konstruktion der ‚Paläste’ von Seiten der verwendeten Baustoffe. Der Frauenpalast besitzt ein Fundament aus Laterit-Gestein. Laterit ist ein leicht zu bearbeitendes relativ leichtes Gestein mit vielen verhältnismäßig großen Lufteinschlüssen. Aus diesem Grunde isoliert der Stein gut die entsprechend unterschiedlichen Temperaturen (Luft als Isolator) und wirkt als Drainage bei eindringendem Wasser oder Feuchtigkeit. Der Männerpalast ist fast ausschließlich aus diesem Material gearbeitet, bis auf die Giebel und die Verzierungen. Beim Frauenpalast verhält sich das anders. Hier ist das gesamte Gebäude bis auf den unteren Meter aus festem Sandstein gearbeitet. Deshalb wirken seine Verzierungen und sein Äußeres sehr filigran und verspielt.

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Die Archäologin Patrizia Zolese vor dem Seitenflügel des Frauenpalastes, der hier ganz in Laterit gearbeitet ist.

Nach diesen ersten beiden Bauwerken gehen wir mit den beiden Archäologinnen zu ihrem besonderen Bau, dem Nandi-Pavillon. Hier wurde bei der Rekonstruktion, so meine ich, ein Stück Herzblut mit verbaut. Mit großer Akribie sind hier die Steine wieder zusammengefügt worden. Nun erstrahlt der Bau fast fertig, wieder in seiner alten Pracht.

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Die wieder zusammengefügten Steine der vorderen rechten Mauer zum Eingang des Nandi-Pavillons.

Nandi – ein Bulle – war das Reit- und Zugtier Shivas. Ein Nandi-Pavillon gehört fast immer zu Hindu-Heiligtümern.

Wir befinden uns nun im Innern des Pavillons und können einzelne Rekonstruktionen in den Bodenplatten in Augenschein nehmen, die sich nur bei genauem Hinsehen von den übrigen ursprünglichen Steinen unterscheiden. Auch kann man an einer Stelle, die noch nicht fertig aufgemauert ist, die Konstruktion der Rahmen begutachten. Man sieht, wie hier Konstruktionen aus der Holzverarbeitung, dem Zimmermanns- und Tischlerhandwerk von den Steinmetzen entlehnt wurden. Hier wurde der in Sandstein gefertigte Fensterrahmen in Schlitz und Zapfen ausgeführt.

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Der Fensterrahmen in Schlitz und Zapfen von den Steinmetzen aus der Holzverarbeitung übernommen. Fenster aus dem 12. Jahrhundert im Nandi-Pavillon auf dem Gelände des Wat Phou (hinter dem Frauenpalast).

Die Zeit raste nur so bei dieser durchaus interessanten Führung. Ich habe natürlich weitaus mehr Fotos gemacht, die Masse würde den Rahmen eines bebilderten Tagebuches aber sprengen. Wir verabschiedeten uns von Patrizia und ihren Mitarbeitern und versprachen, uns am Wochenende vor ihrer Abreise noch einmal zu treffen. Die Besichtigung des Heiligtums, zu dem die Lateritsteintreppe hinaufführt, werde ich auf Morgen oder Übermorgen verschieben, wenn ich zum Malen wieder hierher zurück kehre... dachte ich mir so!

Am Abend hatte Axel für uns ein Filet-Steak mit Gemüse und Reis und einer leckeren Sauce in Auftrag gegeben. Es war ein wahrlich gutes Essen mit einem schönen französischen Rotwein dazu, den wir in Pakxe erstanden hatten. In der Nacht darauf krümmte ich mich vier Stunden vor Schmerzen von kolikartigen Krämpfen geschüttelt. Ich vermutete Nierensteine oder Schlimmeres. Gegen Morgen nahm ich zwei Schmerztabletten und konnte endlich zwei Stunden schlafen. Meine Maltour zum Wat Phou konnte ich erst einmal vergessen.

Axels Frau Phone, im vierten Monat schwanger, wollte an diesem Tage nach Pakxe zur Ultraschall-Untersuchung. Somit fuhr ich mit den beiden mit ins 30 Kilometer entfernte Hospital von Pakxe. Ein Radiologe, Dr Saxyasith, untersuchte per Ultraschall meine rechte Unterleibsseite und stellte starke Fettansammlungen in der Gallenblase fest. Nun erinnerte ich mich, dass beim letzten zweijährlichen General-check mein ‚Leibarzt’ Dr. Schopmans Polypen in der Galle festgestellt hatte. Der nette Arzt hier im Hospital verschrieb mir diverse Mittel, die ich nach Maßgabe und Rücksprache mit meinem Arzt (‚goldrichtige Mittel’) einnehme und fühle mich Zusehens besser. Ich muss die nächsten Tage abwarten, um dann neu zu entscheiden, wann ich einen Abstecher an die Mekongfälle und zu den 4000- Islands, oder wie es hier heißt nach Siphandone machen kann. Ich soll nicht mehr schwer heben... mal sehen, wie ich das machen soll mit meinem Rucksack für acht Wochen?!

Und heute ist auch endlich mein Skizzenbuch aus dem Norden Thailands hier eingetroffen. Nun kann ich wieder endlos und ohne Zurückhaltung malen!

Bis zur nächsten Seite am 14. März an gleicher Stelle... hier!

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