HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

HolzpfeillinksHolzpfeilrechts
Südostasiatische Notizen

Auch verschiedene Farbproben der Seidenfäden waren ausgestellt (leider im Bild links unten nur schlecht zu erkennen, da sich die Farben durch das grünliche Licht der Zeltplanen leicht verfälscht hatten).

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In der Zeit, in der ich mich um für die Seidenraupenzucht interessierte, waren die fünf jüngeren und älteren Damen bereits weitergelaufen und hatten sich an einem weiteren Stand geflochtene Körbe (innen ausgeschlagen mit Baumwollnetzen) zur Aufbewahrung von khao niao (Klebreis) angeschaut (Bild oben rechts). Rei und Ice ließen sich eingehend beraten ... und nun kamen auch die Jüngsten vorbei, um nach – entsprechend ihrer Körpergröße – passenden Körben zu schauen.

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Gleich schräg gegenüber wurden alle möglichen Gerätschaften (hauptsächlich Werkzeuggriffe, Küchengerätschaft und Massagehilfen) aus Holz angeboten. Auch hier wurden die Frauen fündig. Zumindest Laht, die ein Stampfholz (saak) zur Herstellung von som tam für ihren Mörser erstand.

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Und immer wieder zwischendurch Essbares: ob Gemüse, Gesottenes, gebackenes Süßes (khanom) ...

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... oder unweit des chinesischen Tempeltores – im Bild unten rechts – kleine gegrillte Wachteln (nok ga ta).

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Der große Festplatz ist vor einigen Monaten umgebaut und neu gegliedert worden. Etwas stiefmütterlich an den Rand verdrängt sind nun Fahrgeschäfte für ‚erwachsene’ Jahrmarktgänger angesiedelt worden. Schon von weitem waren fürchterliche Geräusche zu vernehmen. Die kleine Eye, die bereits vor fast drei Jahren mit dem als Weihnachtsmann verkleideten Hermann ‚gar schröckliche’ Erfahrungen gemacht hatte, bekam immer mehr Angst. Rei und Ice versuchten, die ‚Reisegruppe’ in eine andere Richtung zu orientieren. Quelle des ohrenbetäubenden Lärms war eine Geisterbahn. Nun muss man wissen, dass viel Thais grundsätzlich Angst vor Geistern (Phi) haben. Geister sind unheimlich, haben etwas Unerklärliches ... möglicherweise verstorbene Seelen, die nicht zur Ruhe gekommen sind (‚Un-Tote’). Auf unseren Jahrmärkten sind solche Fahrgeschäfte mehr eine Lachnummer, etwas für Vorschulkinder, die auch noch an den Weihnachtsmann glauben. Hier sah ich nun Leute, auch Erwachsene, die sich nur zögerlich diesem unheimlichen ‚Ding’ näherten. Niemand machte in den zehn Minuten meiner Betrachtung Anstalten, mit dieser Geisterbahn zu reisen. Gleich gegenüber dieses Fahrgeschäfts befand sich ein Stand mit kleinen ‚Monstern’ der Erdgeschichte, sozusagen als Pendant zur lärmenden Geisterbahn.

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Ich erinnere mich an frühere Zeiten an den Bremer Freimarkt (einem größeren Jahrmarkt mit 3 bis 4 Millionen Besuchern in zwei Wochen), bei dem in Geisterbahnen streckenweise verkleidete Schauspieler auf den Wagen mitfuhren, um den - zumindest für uns lächerlichen - ‚Grusel’ zu steigern. Diese schienen hier wohl als Kunststoff- Figuren auf das Dach der Geisterbahn verbannt worden zu sein ... und einige Meter weiter ‚schwebte’ der neue König über einer Ansammlung von ‚Fressständen’ (wohl vor dem Eingang eines öffentlichen Gebäudes?).

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