HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

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Südostasiatische Notizen

Konversation zwischen A. und H. im Unterricht am 4.11. (an der Tafel) - Thai in Lautschrift, englische Übersetzung darunter in Klammern:

A.) Sawadii Kah Sabaai dii mai kha
(Hi) (How are you)
H.) Sawadii Krab Phom sabaai dii
(Hi) (I am fine)
A.) Krobkrua khun pen yaangrai baang kha
(How is your family?)
H.) Khao sabaai-dii krab
(They are good/ fine/ great!)
A.) Khun chen a-rai kha
(What is your name?)
H.) Phom chen Helmut krab
(My name is Helmut)
A.) Khun maa jaag mai kha
(Where are you from?)
H.) Phom maa jaag yeraman
(I am from Germany)
A.) Khun aa-yu tao-rai kha
(How old are you?)
H.) Phom aa-yu hogsib-saam krab
(I am 63 years old)

Die Satzstellung in Thai ist eine völlig andere als im Englischen oder gar im Deutschen! Artikel entfallen, Pluralformen oder Fälle gibt es nicht. Diese Unterschiede werden nur aus dem Satzzusammenhang deutlich!

Dem aufmerksamen Leser wird bei der obigen Konversation aufgefallen sein, dass am Ende eines Satzes häufig ‚krab’ oder ‚kha’ steht: es ist in beiden Fällen ein Höflichkeitspartikel, ‚kha’ ist die weibliche und ‚krab’ die männliche Ausprägung, die man besonders bei ‚fremdem Gegenüber’ nach fast jedem gesprochenem Satz am Ende einsetzen sollte (in etwa zu übersetzen mit ‚bitte’).

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Beim Thai-Unterricht in der Samphanmit Road: Apinya R. in ihrem kleinen Unterrichtsraum. Das oben dargestellte Gespräch zwischen Apinya und mir steht an der Tafel.

Insgesamt fällt mir das Erlernen der Thai-Sprache in dieser Anfangsphase wegen des oben bereits erwähnten völligen Fehlens von Gemeinsamkeiten mit unserer Sprache nicht leicht. Erschwerend kommt hinzu, dass der Unterricht in Englisch stattfindet. Auch habe ich am nächsten Tag viele gelernte Vokabeln oder Formen der Aussprache bereits wieder vergessen - Heinz meint, dass liegt am Alter??!

Ein weiteres wichtiges Lernbeispiel:
‚Hong-naam yu-tii-nai krab’
(Wo ist die Toilette, bitte?
Wortwörtlich: Raum-Wasser leben/sein Ort wo, bitte?)

Die Thai-Schrift stellt an uns, die ausschließlich die lateinische Schrift benutzenden Westler, besondere Herausforderungen. Meistens werden bei ‚Malübungen’ der schnörkeligen Thaischrift (‚Ösenschrift’) Nachschreibehefte der ersten Klasse thailändischer Schulen verwendet.

Die Kinder lernen in der Schule, dass ihre Schrift 1283 von einem König Ramkamhaeng (dem Großen) persönlich eingeführt worden sei. In der Sprachwissenschaft überwiegt jedoch die Meinung, dass nach Niederschlagung der kulturell höherstehenden Mon- und Khmer-Kulturen im 13. Jahrhundert deren Schrift übernommen und angepasst worden ist. Jedenfalls gibt es weitgehende Ähnlichkeiten zwischen thailändischen und kambodschanischen Schriftzeichen und der Wortschatz stimmt zu einem Drittel überein. Daneben wurden viele Thai-Worte aus chinesischen Sprachen, aber auch von Persern, Portugiesen und Engländern übernommen.

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