HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

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Südostasiatische Notizen

Seit nun bereits über einem Monat mühe ich mich mit dem Erlernen der Thailändischen Sprache ab. Zu Beginn hatten Heinz und ich die Idee und das Bedürfnis, möglicherweise gemeinsam einen Kurs zu besuchen.

Seit Mitte September war ich in Udon Thani auf der Suche nach einem Thai-kurs.

In der ‚Ban Somboon Bakery’ in Ban Phue hatte ich von der Besitzerin erfahren, dass es in Udon Thani neben der Landmark-Mall eine Englisch-Thai-Sprachenschule geben würde. Beim Einholen näherer Informationen wurde mir gewahr, dass die Kosten für eine Unterrichtsstunde mit 500 THB (12,50€) zu veranschlagen sein würden. Jeder Unterrichtsblock von 1 ½ Stunden kostet somit umgerechnet fast 19,- €, ein stolzer Preis! Auch, wenn dafür Einzelunterricht geboten wird.

Ich unterbreitete Heinz diese Hintergründe und wir suchten weiter. Nach einigen Tagen wurde er fündig, in der Straße, in der sich auch das von uns bevorzugte Hotel ‚@home at udon’ befindet.
Am 7. Oktober – dem Abend vor Oog Phansa - bestritten wir gemeinsam mit unserer neuen Thailehrerin Apinya R. die erste Doppelstunde.

Heinz hatte schon in seiner ‚Berliner Zeit’ über ein halbes Jahr einen Thaikurs besucht und war bereits mit der Thaischrift vertraut, ich hingegen war ‚blutiger Anfänger’!
Schon nach kürzerer Zeit merkte Heinz, dass er mit seinen Vorkenntnissen unterfordert und mit dem Unterricht von Apinya unzufrieden war.

Letztendlich suchte er sich eine neue Schule und ich versuche weiterhin, mich der thailändischen Konversation anhand der Lautsprache ein wenig zu nähern. Das Erlernen der Schrift ist eine Hürde, die dann im zweiten Durchgang zu nehmen wäre.
Was macht nun die Thaisprache aus und warum bereitet uns das Erlernen doch größere Schwierigkeiten?!?

Es gibt für meine Begriffe verschiedene Hürden für einen sprachlich gebildeten Mitteleuropäer, der Englisch weitestgehend versteht und spricht, Französisch ein wenig versteht und noch weniger spricht, und sonst des Hochdeutschen einigermaßen mächtig ist: es gibt so gut wie keine Verbindungen zu den europäischen, indogermanischen oder gar romanischen Sprachen!

Zum einen sind es die Schriftzeichen, die keine Ähnlichkeiten mit uns bekannten Buchstaben haben. Häufig findet man statt der Thaischrift transkribiertes Thai unter Benutzung lateinischer Buchstaben. Diese Umschrift ist meistens geprägt durch das Englische (als Weltsprache sowie durch den amerikanischen Einfluss während des Vietnamkrieges, als Thailand als Operations- sowie Rückzugsbasis genutzt wurde). Diese Transkriptionen finden sich in zweisprachigen Landkarten, Orts- und Straßenbezeichnungen und kommen der thailändischen Aussprache - wenn man die Worte wie im Englischen ausspricht – einigermaßen nahe.

Zum anderen bereitet uns auch die Aussprache der Silben und Worte größere Schwierigkeiten. Insbesondere die Anwendung von fünf verschiedenen Tonhöhen bildet für das europäische Gehör eine echte Herausforderung!

Das gleiche Wort besitzt, je nach dem in welchem Tonfall es gesprochen wird, bis zu fünf völlig unterschiedliche Bedeutungen.

Diese Tonfälle können sein:
1) – gleich bleibend = der flache Ton
2) \ tief = der tiefe Ton
3) /\ fallend = der abfallende Ton
4) / hoch = der hohe Ton
5) \/ steigend = der ansteigende Ton

Diese Betonungen haben nichts mit Emotionen oder dergleichen zu tun, wie sie in den westlichen Sprachen angewendet werden, oder mit der Satzmelodie z.B. bei Fragen, wo die letzte Silbe ansteigend ausgesprochen wird.

Wie und wo also anfangen?!
Eine praktikable Art sich dem Thai zu nähern, ist das Erlernen über eine Lautsprache. Da die Thaisprache keine festgelegte Transkription mit lateinischen Buchstaben kennt, gibt es verschiedene Ausprägungen (wie erwähnt, dominiert die englische Umschrift).

Zur Veranschaulichung ein Abbild meines Sprachunterrichts.

IMG4351

Apinya R. an der Tafel, vor ihrem nunmehr einzigen Schüler.

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