HELMUT RIELÄNDER | ||
Genug der ‚Blasen-Krankheit’ und zurück zu meinem ,Broterwerb’.
Den zweiten Teil meiner beruflichen Tätigkeit (ab Dezember 2017) verbrachte ich damit, an zwei Tagen in der Woche (ca. 8 Stunden) sog. Praktikumschülerinnen und -schüler zu betreuen. Das waren diejenigen, die keine Lehrstelle gefunden hatten und sich nun um einen Praktikumsplatz kümmern sollten, über den sie dann Zugang zu einer beruflichen Tätigkeit gewinnen sollten. Meine Aufgabe bestand darin, ihre Defizite in Deutsch und grundlegender Mathematik (die vier Grundrechenarten, Prozentrechnen und Dreisatz) auszugleichen und sie durch Unterricht in Schriftverkehr, Bewerbungen und Abfassen anderer Schreiben bei der Stellensuche zu unterstützen, einschließlich der Verschriftlichung mittels Computer.
Auch in dieser Klasse war der Anteil von Schüler/innen mit Migrationshintergrund überproportional hoch. In diesem Jahr gab es zwei weitere derartige Parallelklassen für schwer zu vermittelnde Jugendliche im Alter zwischen 17 und 19 Jahren an dieser Schule.
Im Unterschied zu der zuvor beschriebenen, eher aufsässigen Klasse waren die Praktikumschülerinnen und -schüler eher phlegmatisch. Somit waren es immer Wechselbäder, die ich in meiner Fünftagewoche durchlebte. Zwei Tage in der Woche waren – durch ältere aber auch ‚pflegeleichtere’ Schülerinnen und Schüler – zumindest nicht so anstrengend. Trotzdem war ich dann Ende Juni sehr froh, als sich das Schuljahr dem Ende zuneigte, die Zeugnisse geschrieben waren und ich ein zweites Mal in die wohlverdiente Verrentung entlassen wurde.
Ich brauchte Wochen, um mich von diesen fast zwölf Monaten zu erholen.
Während dieser Zeit war ich zweimal in Thailand. Einmal im Oktober 2017 für fast zwei Wochen und ein anderes Mal im März/ April 2018 für zwei Wochen.
Im Oktober waren neben dem ,Auftanken’ zwei bürokratische Akte zu erledigen: zum einen die Verlängerung meines ‚Ein-Jahres-Visums’ (Extension of the Retirement-Visa) einschließlich der ‚Erlaubnis’, so oft ich wollte ein- und auszureisen (Re-Entry-Permit); zum anderen die Eheschließung mit Rei.
In den letzten zwei Jahren und besonders in den letzten Monaten hatte ich mich darum gekümmert, alle Papiere für den zweiten, recht aufwändigen Akt zusammenzustellen. Nach einigen Tagen der Entspannung in Ban Phue haben Rei und ich uns zwei Tage vor meinem Rückflug nach Deutschland in Bangkok im Stadtteil Bang Rak das ,Ja-Wort’ gegeben.
Dazu mussten auch zwei Trauzeugen aus dem Verwandten- bzw. Bekanntenkreis anwesend sein, wofür wir Rei’s Tante Kulab aus Ban Phue, die in Bangkok arbeitet, und Rei’s Jugendfreundin Noi, gegenwärtig in Pattaya und Hua Hin tätig, gewinnen konnten. Am 12. Oktober letzten Jahres war auch dieser bürokratische Akt besiegelt. Am Abend zuvor hatten wir uns im Poste 43 Residence in Bang Rak zu einem gemeinsamen Abendessen eingefunden.
Eheschließung bei der Amphoe Bang Rak in Bangkok (von links nach rechts): die Trauzeugin Tante Kulab, der SOAN-Autor, die Braut Rei und die zweite Trauzeugin Noi
Im Anschluss an diese Trauzeremonie in der Amphoe Bang Rak lud ich die drei Damen zu einem Besuch des Museums und des umgebenden Gartens des Jim Thompson House im Bangkoker Stadtteil Pathum Wan ein.
Die Trauzeugen (von hinten nach vorn): Tante Kulab und Freundin Noi mit Rei im Vordergrund am 12.10.2017 im ‚Dschungel’ des Jim Thompson-Hauses in Bangkok im Stadtteil Pathum Wan in der Soi Kasemsan 2