HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

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Südostasiatische Notizen

Ob nun die damals junge Lehrerin und Erzieherin Leonowens ausschlaggebend für diese Art der Amtsführung war, lasse ich mal dahin gestellt sein. Möglicherweise hat sie den Prinzen als jungen Teenager damals hellhörig für eine andere Behandlung der Sklaven nach Abraham Lincolns Vorbild gemacht?! So zumindest schreibt es Landon in ihrem Roman Der König und ich.

Ich bin aber froh, dass ich durch Zufall diesen Roman aufgestöbert habe, der mir die Augen über weitere Details der thailändischen Geschichte geöffnet hat, und der mich über das jetzige Thailand weiterhin nachdenken lässt!

Nachdenklich stimmt mich auch meine eigene Situation hier auf dem Lande.

Als ich Anfang August aus Deutschland zurückkehrte, hatte sich – bis auf die Feuchtigkeit und den immer wiederkehrenden Regen – nicht so viel geändert. Bis auf die Tatsache, dass Rei ein nagelneues Smartphone besitzt und ständig mit dem Ding ‚unterwegs’ ist! Das heißt, sie schreibt sich mit ‚alten’ Freundinnen, Bekannten und ‚Leidensgefährten’ aus dem Isaan.

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Rei chattet ‚mit der Welt’... wo geschieht was, wo kann man welches Geld durch ‚Massieren’ verdienen, in welchen Ländern sitzen Freundinnen und Bekannte, wo man sich noch hinzugesellen könnte?

Der Aufenthalt in Deutschland war wirklich teuer! Zwar hatte ich immer bei Verwandten oder Freunden gewohnt, aber das Essen ‚unterwegs’, die fünf Arztbesuche und Behandlungen (Zahnarzt und andere Vorsorgeuntersuchungen), die für mich positiv ausfielen (= in allen Fällen ‚negative Ergebnisse’ – keine Krankheitsbefunde), sowie das Besorgen von Geschenken, hatten doch einige Euros (Walter und Sissi hätten ,Euronen’ gesagt) ‚verschlungen’ (von meiner Reisekrankenkasse ist keine Kostenerstattung zu erwarten.)
Es scheint so, dass wir fast das ganze Geld meiner Rente für den täglichen Bedarf brauchen?! Normal wäre, wenn Rei arbeiten ginge. Besserbezahlte Tätigkeiten sind allerdings hier im äußersten Nordwesten schwer zu finden. Als Alternative bleiben Arbeiten als Verkäuferin von T-Shirts, als Bedienung in einem der drei ‚Restaurants’ in Ban Phue oder eben durch Feldarbeit, die lediglich 300 THB am Tag (= 7,50 €) erbringen. Daher gehen viele Einheimische nach Pattaya zum ‚Bedienen’, ‚Massieren’ (junge Frauen) oder Taxi fahren (junge Männer).
Auch Rei spielte mit dem Gedanken, für eine Zeit zum Arbeiten in diese Stadt gehen. Für eine ‚normale’ Massage muss ein Kunde 300 THB bezahlen. Extras kosten mehr! Von diesem Geld bekommt die Masseurin einhundert. Sie hofft natürlich auf ‚Tip’ (Trinkgeld), wenn sie ihre Sache gut gemacht hat (oder ‚Extras’ angeboten hat).
Somit kommen die Masseurinnen mit drei Massagen (= 3 Stunden Arbeit) auf mehr Einkünfte als die Reisbäuerinnen im Isaan für ihre tägliche schwere Feldarbeit bei stechender Hitze. Auch lernt man im südlicher gelegenen Pattaya vielleicht einen netten und/ oder reichen Farang kennen??!!!

Pattaya ist für mich ein Reizwort. Es ist die ‚Vergnügungsstadt’ südöstlich von Bangkok.

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