HELMUT RIELÄNDER | ||
Hier im Isaan geschieht das in einem Ofen. Das Loch wird vor dem Entzünden und Verkohlen verschlossen und der kontrollierte Schwelprozess kann eingeleitet werden.
Muun lud mich im Anschluss vor seine Unterstellhütte ein und pflückte von dem über und neben der Hütte wachsenden Maak Kao-Baum (Wort aus dem Isaan) einige Zweige mit Früchten, die ich zuvor noch nicht gesehen hatte.
Aus seiner Hütte holte er sogleich Meersalz in einer kleinen Schale und die zu fast jedem Gericht gereichte, unvermeidbare ‚Fischsauce’ (nam pla/ wörtlich übersetzt ‚Fischwasser’).
Die Früchte sind tiefgelb, besitzen eine großen Kern und sind recht sauer. Mit Meersalz und ‚Fischwasser’ kommt noch eine den Appetit anregende Würze hinzu. Allein: sehr viele dieser echten ‚Säuerlinge’ sind von unserem Gaumen und Magen nicht zu bewältigen!
Nach einem letzten Blick über die Felder, die Teiche und Fischernetze dieser kleinen Idylle, fuhr mich Muun mit seiner ‚Knatterbüchse’ zurück zu Reis Gehöft.
Ich wollte an diesem Nachmittag noch einige Mails schreiben und vermisste meine Brille. Also Rei und ich auf ihrem Wave-Moped wieder zurück zu Muuns Ländereien ... und tatsächlich, ich hatte die Brille auf der ‚Bar’ liegen lassen. Er hatte es sich in seiner Hängematte im Schatten der Bäume gemütlich gemacht, aus seinem kleinen Radio scholl Molam-Musik.
Er wusste sofort, weshalb wir noch einmal zurückgekommen waren! Muun nutzte die Gelegenheit, auch Rei stolz seine Fischzucht zu zeigen. Eine Hand voll Futter ließ die Fische gleich im seichten Uferwasser wieder erscheinen. Rei war so angetan, dass sie ihn nach der Herkunft der Fische fragte ... und nach kurzem Wortwechsel machten wir uns spontan auf den 35 Km-Weg Richtung Si Chiang Mai am Mekong, um ebenfalls in die Fischzucht einzusteigen. (Nicht zu verwechseln mit dem ‚großen’ Chiang Mai, ca. 670 Km nordwestlich gelegen.)
Einige Kilometer vor Si Chiang Mai, einer kleine Ortschaft, die ich bereits vor rund sechs Jahren auf meiner ersten Mekongtour besucht hatte (siehe: Fernöstliches Tagebuch v. Oktober 2008 ), befinden sich linkerseits der Provinzstraße 211 diverse Gehöfte mit mehr oder weniger großen Fischzuchten.
Hier kauften wir sechs verschiedene – nach Reis Aussage – leckere Fischarten ein.