HELMUT RIELÄNDER | ||
Neben und vor dem Haus von Khun Tip waren Frauen damit beschäftigt, verschiedene Speisen für den Abend und teilweise auch für den nächsten Tag vorzubereiten, an dem die Kremierung stattfinden sollte:
Inzwischen war es Abend geworden und ein Großteil der Trauergäste versammelte sich unter den für die Besucher installierten, vor dem Wetter schützenden Zeltplanen. Offenbar wartete man auf etwas. Nach einer Weile kam Bewegung in die angespannt wirkenden Trauergäste. Viele begaben sich nun in das Innere des Hauses, um auf der anderen Seite (Längsseite) des Sarges Platz zu nehmen, denn man raunte, ...
... ‚die Mönche sind im Anmarsch’!. Kurz darauf betraten die ersten Mönche das Trauerhaus und bewegten sich zur anderen Seite des Kühlsargs, wo sich die für sie vorbereiteten Sitzkissen befanden ...
... während sich die Trauergäste am Boden niederließen mit Wasserflaschen, die später noch als eine weitere Art des tham bun Verwendung finden sollten: das gestische ‚Wasseropfer’, das gluat nam der Verstorbenen/ aller Toten zu Ehren (Werden und Vergehen – ein ewiger Kreislauf). Mit dem Wasser werden anschließend Pflanzen in der Umgebung des Hauses getränkt.
Im Anschluss an die Totenfeier begaben sich fast alle unter die Zeltbahnen, um dem lecker zubereiteten Essen zuzusprechen. Rei und ich fuhren wieder zurück nach Ban Phue, da auch Ice auf uns wartete. Dort nahmen wir dann unser ‚Abendmahl’ ein.