Eines Tages überraschte mich Rei mit zwei riesigen Tüten voll Pilzen, die sie in der Nähe ihrer Felder in einem Wäldchen gefunden hatte:

Ich kenne die Gegend gut. Vor drei Jahren hatte ich im Rahmen meines Bilderzyklus’ zum Reisanbau eines von Rei’s khao niao-Feldern dargestellt, auf dem Freunde, Bekannte und Landarbeitsgehilfen als ‚Reisschnitter’ die Ernte einbrachten (s. Bild unten). Dahinter (oberhalb der ‚Schnitter’) ist der Wald zu sehen, in dem Rei die Pilze geerntet hatte:

Die Zeit für Pilze ist günstig, da es immer wieder regnet und die Sonne den Boden anschließend wieder erwärmt. Geschützt vor direkter Sonneneinstrahlung können die Mycelien des ‚Fruchtkörpers’ (dem Pilz) in ‚Zusammenarbeit’ mit den Baumwurzeln unterirdisch ihre Kraft entwickeln (mittels Feuchtigkeit und Nährstoffen) und das Wachstum beflügeln. Der Fruchtkörper wächst und kann von den Menschen ‚abgeerntet’ werden.
Ice und Rei ‚putzten’ dann bis spät in die Nacht die eingebrachte Pilzernte und machten sie in ‚Einmachgläsern’ küchenfertig (und haltbar):

Einige Tage darauf feierten wir mit Ice ihren vierzehnten Geburtstag. Es war ein Freitag, (7.6.) und die beiden ‚jungen’ Frauen kamen erst gegen Abend von der Schule bzw. ‚vom Feld’ zurück. Also fand auch erst dann die Bescherung von Ice statt.

Später am Abend hielt laut knatternd ein Moped vor dem Schiebegatter unseres Hauses. ‚Stiefschwester’ Aor, die immer noch ihrer ‚Ausbildungsarbeit’ in Bangkok nachgeht, ließ eine weitere Geburtstagstorte durch ihren Freund aus Ban Poon als Boten überbringen.