HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

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Südostasiatische Notizen

Im März/ April hat ‚Webmaster’ Heinz in Udon Thani meine Webseite auf den neusten Stand gebracht: auf der Startseite ist oben rechts die Rubrik Ausstellung in Vientiane/ Laos hinzugekommen.
Dort eröffnet sich eine Seite, die auf zwei Fotogalerien weiterleitet. In Teil 1 Fotos der fertig aufgebauten Ausstellung und in Teil 2 Aufnahmen von der Vernissage am 9.2.2017. Auch zwei Presseartikel aus deutschen Zeitungen sind dort verlinkt sowie mein Bericht über den Aufbau der Ausstellung.

Abschied für einige Zeit, (für sechs Monate, bevor es in ‚D’ von der Witterung her wieder richtig unangenehm wird,) ohne Bruch, ohne Vergessen, zwischen Wehmut und Hoffen!
Was ist ..., was bleibt ..., was wird sein?!
Begreifen ist Voraussetzung für Bleiben oder ‚Wieder-kommen’!
Was bleibt ... unverrückbar?:
als ich vor fast genau einem Jahr im Flughafen von Udon Thani auf meine Maschine nach Bangkok wartete, von wo es weiter nach Frankfurt ging, saß ich in einem kleinen Café in der Abflughalle neben einem Mönch. Er trank seinen Tee, ich meinen Cappuccino und wir begannen ein Gespräch. Er fragte mich in gutem Englisch nach: Woher? Wohin? Er kannte sogar Ban Phue und ist viel unterwegs in ‚der Welt’.
Er erzählte mir, dass er häufig auch in Australien von Hochschulen und Universitäten zu Vorträgen über Buddhismus eingeladen würde. Bei diesen Gelegenheiten ist ihm das unterschiedliche Herangehen an Buddhismus in den westlichen Ländern gegenüber buddhistischen Ländern aufgefallen.
‚In den westlichen Ländern’ gehen die Menschen immer davon aus, dass der Buddhismus eine philosophische Haltung dem Leben gegenüber sei, ähnlich den Ansätzen unterschiedlicher westlicher Philosophen von den Griechen bis hin zur heutigen Zeit. Grundlage ist die Ratio!
Ganz anders die buddhistische Praxis in Südostasien: hier sei Buddhismus wesentlich eine Anleitung zum Leben und zur religiösen Praxis.
Westliche Wissenschaft und südostasiatische religiöse Lebenspraxis treffen aufeinander.
Der Mönch erklärte mir: der Buddhismus hier sei keine Angelegenheit des Wissens (z.B. über die Vier Edlen Wahrheiten oder den Edlen Achtfachen Pfad buddhistischer Tugenden), sondern er wird gelebt in der Praxis, im tagtäglichen unmittelbaren Leben.

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„Ein unreines Bild?“ (Acryl auf Leinwand/ 100 X 70 cm/ 2014 – 17) nach einer Skizze, die ich bereits vor über zweieinhalb Jahren im Wat Pa Ban Poon angefertigt habe. Dargestellt von hinten von links nach rechts sind: Joy, Ink, Ice und Rei im Sala betend.

Bereits vor zwei Jahren beschrieb ich, wie mir die mit vielen Riten unterschiedlicher kultureller Ursprünge begangenen Trauerfeierlichkeiten anlässlich des Todes von Rei’s Mutter die Augen öffneten gegenüber der Verbindung von Buddhismus und Spiritualität: Grundlage des Handelns und Lebens ist der „... Ahnen- und Geisterkult aus vorbuddhistischer Zeit, in der die spirituelle Welt die eigentliche Realität darstellt...“ (siehe auch: SOAN 11).

Buddhismus, so unterstrich mein Gesprächspartner, der Mönch im Flughafencafé, ist hier eine Religion! - Für Euch ist er eine ‚Geisteshaltung’, eine Philosophie, aus der man für das eigene Leben schöpfen kann.“
So unterschiedlich sind hier die Grundlagen, Sichtweisen und die spirituelle Praxis.
Parallel kamen mir wieder die Schriften des niederländischen Anthropologen Dr. B.J. Terwiel in den Sinn, den ich ja im Januar letzten Jahres in Bangkok in der Siam Society traf.
In den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts hatte er sich in seiner Zeit als praktizierender Mönch im Wat San Chao (in der Nähe von Ratchaburi) intensiv mit den gelebten Riten des hiesigen Buddhismus auseinandergesetzt. Seine anschließende Dissertation und sein späteres Buch: ‚Monks and Magic’ / London 1976, thematisieren die Grundlagen des hiesigen Buddhismus, den Brahmanismus einerseits und den Naturglauben (Animismus) andererseits (siehe auch: SOAN 4).

Mein Aufenthalt in Thailand geht nunmehr, nach fast genau drei Jahren – mit einer insgesamt über die Jahre halbjährigen Unterbrechung – zu Ende.
Ich werde die SOA-Notizen vorerst beenden und mich für die nächsten rund sechs Monate im kühleren Mitteleuropa aufhalten.
Möglicherweise, wenn die Zeit und das Geld reichen, gibt es noch einen Rückblick auf die Auswirkungen und Veränderungen auf mein Leben, meine künstlerischen Arbeiten und mein gesamtes Werk in einer vorerst letzten SOAN-Seite im Mai oder Juni 2017.

Bitte schreibt mir, die Ihr als Leser übrig geblieben seid, was Ihr von meinen bisherigen 31 SOA-Notizen gehalten habt unter:

Email: rielaender_kun@web.de

Bis dann... Euer Helmut Rieländer

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