HELMUT RIELÄNDER | ||
Gegen Abend kehrten wir zurück nach Ban Phue und erreichten nach einigen Abkürzungs-Irrfahrten durch das Gebirge lange nach Einbruch der Dunkelheit wieder unser Haus in der Narapiban Soi 4. Rei war die Nacht über wieder bei ihrer sterbenskranken Mutter auf dem Hof, ...
... und erschien dann erst am Morgen zum Frühstück, um Claudia noch ein wenig vor ihrer Abfahrt zu sehen. Danach fuhren wir ihre sehr nette, umgängliche und an vielen Dingen interessierte, sehr lebensfrohe Freundin gemeinsam zum Flughafen von Udon Thani.
Die weitere Entwicklung um das Sterben von Reis Mutter habe ich ja sehr umfänglich im letzten Monat beschrieben.
Noch einmal zurück zum Thema Feinstaubbelastung bei Verbrennungsprozessen in der Landwirtschaft. Bereits vor über zwei Jahren, als ich um Weihnachten das erste Mal in Ban Poon und Ban Phue weilte, ist mir der ‚schwarze Schnee’ (schwarze Ascheflocken), der vom Himmel fiel, aufgefallen.
Schwarze ,Flockenwolken’ hinter unserem Haus in Ban Phue (04.2015)
Hier im Nordosten Thailands werden in den Monaten Dezember bis April riesige landwirtschaftliche Flächen einerseits durch das mehr oder weniger systematische ,Abfackeln’ der Zuckerrohrfelder (, um den Zuckerstruck zum besseren Transport von seinen Blättern zu befreien), andererseits durch das Abbrennen der abgeernteten Reisfelder mit Feuer bearbeitet. Die daraus resultierende Feinstaubbelastung ist enorm hoch.
Nächtiches Abbrennen der Zuckerrohrfelder zwischen Ban Poon und Ban Noontong Anfang März
Im Norden Thailands ist die Situation noch gravierender. Zu dem gezielten Abbrennen der abgeernteten Reisfelder kommen Buschbrände, meist durch gelegte Feuer zur Rodung von ‚Wildwuchs’, die außer Kontrolle geraten.
Der ,Wochenblitz’ berichtete im März über die Lage in Chiang Mai, Lamphun, Phrae und Tak:
„Wegen des Grades der Luftverschmutzung riet das Gesundheitsministerium gefährdete Personen wie Kinder, Senioren und chronisch Kranke dazu auf, das Haus nur zu verlassen, wenn dies unbedingt nötig ist. Wenn Leute aber aus dem Haus müssen, sollten die Atemmasken tragen oder ihr Gesicht mit einem feuchten Handtuch bedecken. Das Ministerium verteilte im Norden 140.000 Atemmasken.“...
„Der Smog ist so dicht, dass die Gipfel des Doi Suthep und Doi Pui von der Stadt aus nicht mehr gesehen werden können. Die Sicht bei Chiang Mai liegt bei ca. drei Kilometer. Die Piloten, die auf dem Flughafen Chiang Mai landen, wurden aufgefordert, besonders vorsichtig zu sein.“
Zwei Wochen später wurde der Flughafen in Chiang Mai für Tage geschlossen, da bei dem Smog ein Landen und Starten nicht mehr möglich war!