HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

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Südostasiatische Notizen

Die ki püng-Stempel, die nach Aussagen von Pungmed nicht nur zur Dekoration dienen, sondern auch als Symbol für ein ‚zukünftig schöneres Leben’ gelten, werden vom Zeremonienmeister Khun Ja an den Bienen-Schlösschen befestigt.
Anschließend tun es ihm die nahe stehenden Verwandten gleich.

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Für den Nachmittag ist nun die Beisetzung der sterblichen Überreste auf dem Tempelgelände oberhalb des Dorfes vorgesehen. Derweil die Essenzubereitungen auf dem Hof unvermindert fortgesetzt werden....

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...bereiten sich die engsten Familienmitglieder auf die vorletzte Zeremonie anlässlich des Todes von Burian vor.

An der Kremierungsstätte öffnet Sak, der Bruder von Rei, die Tür des Ofens und fegt die Asche der Verstorbenen auf ein Wellblech. – Ich mache diese Aufnahme aus Pietätsgründen aus respektiver Entfernung.
Danach bringen vier Verwandte das Blech mit der Asche auf den Vorplatz zwischen der Kremierungsstätte und dem Sala und vier Mönche beginnen, aus der auf dem Wellblech liegenden Asche Teile, die nicht verbrannt waren, mit Stäbchen herauszulesen.

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(Mich erinnerte diese Szene etwas an den Film der Regisseurin Doris Dorrie ‚Kirschblüten Hanami’ aus dem Jahre 2008. In dem Film war Rudi (Elmar Wepper), der Partner von Trudi (Hannelore Elsner), auf einer Reise nach Japan zu Tode gekommen. Der in Tokio lebende Sohn Rudis musste nach der Kremierung des Leichnams seines Vaters nun ebenfalls Überreste aus der Asche mittels Stäbchen herausklauben und in eine Urne legen...)

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In der hier zu sehenden Asche sind noch einige kleine Knochen und Zähne zu entdecken, die nun auf ein bereitliegendes, blaues feinmaschiges Netz, das später als Sieb dienen sollte, aussortiert werden. Die heraussortierten Überreste werden gewaschen und in eine Schatulle gelegt, um sie später dann in ein god (Messingurne) zu geben.

Danach formen Khun Ja und Khun Tam die Asche zu einer menschlichen Silhouette. In diese Silhouette werden 32 Kerzen platziert, ...

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.... entsprechend der buddhistischen Auffassung der 32 Bestandteile des menschlichen Körpers, die da sind: Kopfhaare, Körperhaare, Nägel, Zähne, Haut, Fleisch, Sehnen, Knochen, Knochenmark, Nieren, Herz, Leber, Zwerchfell, Milz, Lunge, Gedärm, Darmnetz, Mageninhalt, Kot, Gehirn, Galle, Schleim, Eiter, Blut, Schweiß, Fett, Tränen, (Gewebewasser) Lymphe, Speichel, Nasenschleim, Gelenköl, Urin. (Quelle: http://www.palikanon.com/wtb/kayagata.html
und ergänzend, korrigierend:
http://www.buddha-dhamma.de/schutz.htm)
Mir waren diese ‚Körperteile’ bisher kein Begriff. Auf meine Nachfrage reagierten Rei und ihre Freunde höchst verwundert über meine Unkenntnis. – Ein weiterer Beleg für die immensen Unterschiede zwischen Buddhistischer Weltanschauung einerseits und westlicher medizinischer Wissenschaft andererseits.

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