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HELMUT RIELÄNDER | ||
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Nachdem wir am frühen Abend angekommen waren, besuchten wir ein einfaches Lokal ganz in der Nähe des Hauses von Heinz und Amm, um Thai Suki zu essen. Die einen meinen, es sei eine Variante der japanischen Spezialität Sukiyaki, andere behaupten, es habe sich aus dem chinesischen Hot Pot entwickelt. Jedenfalls gibt es diesen Eintopf in vielen Abwandlungen in ganz Südostasien. Das Essen wird ähnlich unseres Fondues von jedem selbst am Tisch zubereitet..
In der Mitte eines Tisches für vier bis acht Personen ist ein quadratisches Loch eingelassen. Der Tisch ist in der Regel mit Alublech beschlagen. In die Aussparung wird ein feuerfester Topf mit glühender Holzkohle so eingesetzt, dass nur der obere Rand des heißen Topfes herausschaut. Darum kommt eine Alu-Ummantelung, gegen die Hitze und als Abschluss des glühend heißen Topfes. Darauf wird nun ein großer Topf gesetzt mit einer großen Erhebung in der Mitte (ähnlich einer überdimensionierten klassischen Zitronenpresse mit Schlitzen). Auf die große Erhebung in der Mitte wird Fleisch und Fisch zum Garen gelegt. In die Vertiefung, die sich rings um die Erhebung befindet, wird ein zuvor bereiteter Sud gefüllt, in dem das Gemüse, Reisnudeln, Garnelen und andere Zutaten des Essens gegart werden. Zusätzlich gibt man noch ein Ei in die Brühe. Dazu wird ein scharfer Dip (Nam Chim Suki) serviert, der viel Chili, Chilisauce, Korianderblätter und Limettensaft enthält. Ein sehr schmackhaftes und leckeres Essen ... und man ‚verhungert’ nicht so wie bei unserem Fondue.
Insgesamt war es ein sehr toller, ereignisreicher Tag mit tausenden von Eindrücken! Als einziger Wermutstropfen: ich bin nicht zum Malen gekommen, nicht nur, weil keine Zeit bestand, sondern weil ich mein rotes Skizzen- und Notizbuch vergessen hatte einzupacken ... das ist mir noch nie passiert und muss wohl mit dem Alkoholgenuss in der Nacht vor unserer Abfahrt zusammenhängen.
Am nächsten Tag schliefen Heinz und ich ein wenig länger. Amm stand wie immer früh auf, um die Kinder zur Schule zu bringen. An diesem zweiten Tag wollte mir Heinz die Stadt Nakhon Ratchasima (auch kurz Korat genannt) zeigen.
Korat ist eine Garnisonsstadt und mit ca. 140.000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt im Nordosten des Landes. Nur Hat Yai (ca. 170.000 Einw.) ganz im Süden des Landes (nahe der Grenze zu Malaysia) und die Hauptstadt Bangkok (mit geschätzten 14 Mio. Einw.) sind größer als Korat. (Udon Thani ist die fünftgrößte Stadt Thailands mit ca. 135.000 Einw.).
Die Lage und auch Historie der Stadt legten nahe, sie zum Stützpunkt der Armee und als Luftwaffenstützpunkt auszubauen.
„Der Luftwaffenstützpunkt diente während des Vietnamkrieges der US Air Force als Basis für Einsätze gegen Nord-Vietnam und Kambodscha. Hier gab es auch ein Rundfunkstudio von AFTN.
Nach dem Putsch von Offizieren der thailändischen ‚Jungtürken’ im April 1981 organisierte General Prem von hier aus den Widerstand. Heute sind hier Kampfflugzeuge vom Typ F-16A/B stationiert.“ (aus Wikipedia)
Korat ist die Hauptstadt der Provinz Nakhon Ratchasima. Dieser Name soll auf das aus dem Sanskrit stammende Nagara Rajasima, auf Khmer (oder Angkor) Reach Sema zurückgehen, was so viel wie ‚Stadt der königlichen Grenzen’ bedeutet. Damit wird auf seine Lage als ehemalige Stadt am Rand des Einflussbereichs des Khmer-Reichs von Angkor angespielt (s. ebenda).
Mauerreste mit einem der Stadttore (z.T. restauriert) im Zentrum von Nakhon Ratchasima
Andere Untersuchungen besagen, dass der Name Korat aus der Bezeichnung der Vorgängerstadt Gorakhapura abgeleitet ist.
Die Hauptstadt Bangkok liegt in etwa 260 Km Entfernung südwestlich. Etwa 10% der Bewohner des Isaan lebt in der Provinz Nakhon Ratchasima. Auch viele ehemalige Flüchtlinge der siebziger und achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts aus Laos und Kambodscha haben sich in der Stadt und im Landkreis angesiedelt.
Einer der wichtigsten Wirtschaftszweige ist die Seidenproduktion.
Zu Beginn unserer kleinen Stadttour statteten wir dem Bahnhof einen Besuch ab. Ich wollte mir für den übernächsten Morgen ein Ticket für meine Rückfahrt nach Udon Thani kaufen.
Der Bahnhofsvorplatz mit einem Dampflokomotiv-Veteran
In der Bahnhofshalle hing ein großer, etwas unübersichtlicher Fahrplan der von Korat ankommenden und abfahrenden Züge aus.
Etwas unklar waren die Fahrzeiten. Somit ging ich zu einem der geöffneten Schalter und befragt eine nette, zuvorkommende, des Englischen mächtige Bedienstete nach Zügen nach Udon Thani. Sie erklärte mir, dass täglich nur drei Züge dorthin verkehren: um 6:20 h (an 11:31 h), um 16:00 h (an 21:40 h) und um 23:28 h (an 03:30 h). Eigentlich kam nur die erste Verbindung in Frage, da ich ansonsten hätte Hotelübernachtungen in Udon Thani einplanen müssen. Nachdem sich Heinz bereit erklärt hatte, mich am frühen Morgen um ¼ vor Sechs zum Bahnhof zu fahren, besorgte ich das Ticket für den frühen Mittwochmorgen. Kosten: sage und schreibe 56 THB (1,55 €) für die Strecke von ca. 320 Km!!