HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

HolzpfeillinksHolzpfeilrechts
Südostasiatische Notizen

Neben diesen Exponaten sind auch verschiedene Techniken zu sehen, die an neoimpressionistische Arbeiten der vorletzten Jahrhundertwende in Frankreich erinnern. Die Themen sind hier aber mehr allegorischen oder surrealistischen Ursprungs – wie hier die Arbeit ,Moral Boundary’ von dem Künstler Anupong Chantorn (230 x 210 Acryl auf dem Stoff einer Mönchskutte gemalt) aus dem Jahre 2010 (unten rechts ein Ausschnitt dieser Arbeit).

IMG_JA19-74 IMG_JA19-75

Wird hier ‚unterschwellig’ – durch die Wahl des Sujets, der dargestellten Personen und des Malgrunds – eine Kritik am ‚vermeindlich’ lasziven, ausschweifenden Leben einiger Mönche angesprochen und künstlerisch entsprechend verarbeitet? Vom selben Künstler eine eher allegorische Arbeit aus dem Jahr 2004 in Acryl auf einem Moskitonetz erstellt mit dem Titel: ,The Lover’ (250 x 130 cm). Auch hier sieht man wieder einen Ausschnitt auf der rechten Seite (augenscheinlich ein Tattoo auf dem Bein des hinter dem ‚dicken Bauch im Vordergrund’ Stehenden. Das Tattoo soll dem Träger Kraft, Unverletzlichkeit und Macht verleihen).

IMG_JA19-76 IMG_JA19-77

Ein kompletter Gang durch die doch recht vielfältigen Exponate würde den Rahmen dieser SOA-Notizen sprengen. Ich möchte aber gern noch auf drei Arbeiten in zwei anderen Räumen eingehen und einige Skulpturen im Außenbereich abbilden.
In einem recht kleinen Raum dieses Ausstellungsgebäudes stieß ich auf einen Künstler, den ich bereits vor über zehn Jahren wahrgenommen habe. Es ist der Architekt, Grafiker und Maler Chalermchai Kositpipat. Auf seine Architektur des Wat Rong Khun bei Chiang Rai bin ich bereits in meiner SOAN 10 v. 28.02.2015 und zuvor in meinem Fernöstlichen Tagebuch v. August 2008 eingegangen. Hier nun eine völlig andere Arbeit, die sehr spontan wirkt und 2012 entstanden ist. Chalermchai hat, begleitet von dem thailändischen Xylophon-Künstler Khun In, in einem 8 Minuten währenden ‚Kampf’ die folgende Wachskreidenzeichnung auf Leinwand (154 x 244 cm) geschaffen (im begleitenden Text heißt es: ... the National Artist 8 minutes battle with Thai xylophone performed by Khun In):

IMG_JA19-78

Der gegenüberliegende Raum barg Öl- und Acryl-Arbeiten auf Leinwand, Aquarelle, Zeichnungen und Wand- sowie freistehende Plastiken:

IMG_JA19-78a

Ich greife zwei Arbeiten mir bekannter Künstler heraus:

IMG_JA19-79 IMG_JA19-80

Links eine Arbeit des Künstlers Preecha Thaotong. Sein Acrylbild auf Leinwand (170 x 140 cm) aus dem Jahre 2006 ist eine besondere Darstellung des Wat Xiengthong in Luang Prabang/ Laos in eine magische Färbung getaucht. Über diesen Tempel hatte ich im März 2017 in meiner SOAN 30 berichtet. Der Eingang des Wat ist verdeckt durch eine große Darstellung eines Baumes auf rotem Grund. Die symmetrische Gliederung der Fläche mit einer magischen Färbung des zentralen Eingangsbereichs und einer nicht zu identifizierenden Lichtquelle der Giebel-Fassade erzeugen eine surreale Wirkung.
Oben rechts abgebildet eine Arbeit eines weiteren mir bekannten Künstlers, der gebürtig aus Chiang Rai kommt: die Arbeit ‚Ohne Titel’ (200 x 150 cm) gleich neben dem Eingang links von einem der bekanntesten thailändischen Künstler, Maler, Architekten, Bildhauer, Environment-Künstler, Grafiker und Magier Thawan Duchanee. Seine Arbeit ist in Öl auf Leinwand angelegt und wurde neun Jahre vor seinem Ableben von ihm erstellt. (Mehr über Thawan Duchanee in meiner SOAN 5 anlässlich seines Todes im September 2014).

weiter >>>
<<< zurück