HELMUT RIELÄNDER | ||
Etwas ‚kniffliger’ wurde es nun, den Transport der Ausstellung Anfang des Jahres 2017 pünktlich zur Galerie nach Vientiane zu organisieren. Der deutsche Botschafter in Vientiane/ LAOS hatte sich mit der Firma DB SCHENKER in Vientiane in Verbindung gesetzt und bewirkt, dass die Firma die Transportkosten von Nong Khai in Thailand (= Grenzstation) nach Vientiane über die Grenze zu sponsern sich bereit erklärte! Allein die Grenzformalitäten mussten geklärt werden. Eine Managerin von DB SCHENKER wollte sich um die entsprechenden Einfuhrpapiere kümmern. Meine Aufgabe bestand darin, die Größen der zu packenden Pakete, das Gewicht und den geschätzten Wert mitzuteilen.
Was die Importgenehmigung anlangte, teilte mir der Botschafter dann in einer Mail mit, dass er ausschließlich Erfahrung im Handling von Diplomatic Cargo hätte. Mein Transport gehöre nicht dazu...!
Die Schirmherrschaft würde er ggf. gegenüber den laotischen Behörden bestätigen, aber zum Importeur werde er dadurch nicht. Somit war die Einfuhr wieder ‚meine Sache’?!
Nach einigen Tagen schlug die Managerin von DB SCHENKER vor, die Ausstellungsgegenstände als mein persönliches Eigentum (wie Kleidung oder Möbel etc.) zu deklarieren und entsprechende Papiere auszufertigen.
Ansonsten lebte ich zwischen Planung, Malen und Vorbereitung der Ausstellung in den nun schon wieder fast zweieinhalb Monaten meiner Anwesenheit hier – unterbrochen nur durch monatlich zwei- bis dreimalige Einkaufstouren nach Udon Thani und zwei Fahrten nach Vientiane (im Oktober und November) – ein relatives Eremitendasein. Rei hatte zu Beginn noch mit der Reisernte zu tun, später dann hielt sie sich doch gern bei Ihrer Verwandtschaft in Ban Poon auf.
Zum ‚dritten Advent’, den es hier ja nicht gibt, besuchten uns spontan Heinz und Amm ...
... aus Udon Thani. Es wurde ein netter Abend mit spontanem Essen, Umtrunk und ersten Überlegungen zur Gestaltung des 24. Dezember.
Einige Tage später lag dieser ‚Hut’...
... auf dem großen Tisch auf der Diele. Zur weiteren Erklärung muss ich etwas ausholen: jeden Morgen zwischen viertel nach Acht und viertel vor Neun höre ich wochentags immer Trommeln, Pauken und Schellen. Militärische Aufführungen, der Morgenappell der jungen Schülerinnen und Schüler, die auf dem Grün vor Ice’ Schule in ca. hundert Metern Luftlinie Entfernung stattfinden. Bevor der Unterricht beginnt, wird exerziert und stramm gestanden. Eine Lehrerin oder auch die Schulleiterin hält diesen Morgenappell ab und hält auch eine für den Tag ausrichtende Rede. Somit findet bereits in den Morgenstunden ‚Musikunterricht’ und ‚Exerzieren’ statt.
Am nächsten Morgen, nachdem am Abend besagter Hut auf dem Tisch lag, begann der Tag, an dem die zwölfjährige Ice ihren großen Auftritt: im Rahmen eines Umzugs der verschiedenen Schulen und Institutionen der Kreisstadt Ban Phue hatte, lauter junge Menschen, die sich farbenfroh in bezeichneten ‚Abteilungen’ hinter getragenen Transparenten formierten und zu entsprechender Musik durch die Haupteinkaufsstraße marschierten.