HELMUT RIELÄNDER | ||
Weiter oben im Ort erreichten wir einen Markt der Einheimischen und der Bergvölker. Eine geschäftstüchtige Ladenbetreiberin, die ihr gutes Englisch in Taiwan erlernt hatte, lud uns ein, ihren Tee und Kaffee zu probieren.
So nahmen wir beide an ihrem Tresen Platz und verkosteten Oolong-Tee, Lisu-Kaffee und -Espresso.
Die freundliche Dame bereitete uns den Kaffee, ihre Tochter den Tee.
Wir schauten uns in dem zum Markt offenen Laden näher um. Was gab es da nicht alles zu entdecken und zu erwerben. Wir durften ‚schnüffeln’ und probieren. Da gab es köstliche getrocknete Mangos, in Gewürzen und Salz gesottene Mandeln und Nüsse verschiedener Art, viele Sorten von Kaffee und vor allen Dingen Tees.
Inzwischen hatte die Tochter das Wasser für den Tee aufgebrüht, stellte Teeschalen bereit und stülpte nun zwei längliche Porzellangefäße, die aussahen wie überdimensionierte Fingerhüte, umgekehrt in die Teeschalen. Um die ‚Fingerhüte’ wurde nun der Tee gegossen. Sie bedeutete uns, die Schalen einen Augenblick stehen zu lassen. Danach konnten wir die ‚Fingerhüte’ lüften und ein intensiv betörender Oolong-Duft entströmte den zur Nase geführten schlanken Gefäßen.
Der aromatische Tee entfaltete nun seine ganze Geschmacksvielfalt auf den Lippen, im Mund und wieder in der Nase. Ein wahres Teeerlebnis! Zwei weitere Teesorten wurden probiert. Ich blieb bei der ersten!
Ähnliches erlebten wir anschließend bei dem Kaffee und dem Espresso.
Es war meine erste Tee- und auch Kaffeeverkostung auf diese spezielle Weise! Natürlich hatte die kluge Ladenbetreiberin anschließend leichtes Spiel beim Verkauf ihrer schmackhaften Waren.
Der anschließende weitere Gang über den Markt offenbarte uns nicht nur die Vielfalt der in dieser Region angebauten Früchte und Gemüse, sondern auch der hier vom Bergvolk der Lisu feilgebotenen bunten Kleidungsstücke und anderer Utensilien des täglichen Gebrauchs.
Nach unserem kleinen Einkauf machten wir uns wieder auf den Weg, begleitet von vertrauter ‚englischer Wegbeschreibung’: eingegeben hatten wir wieder Mae Chan am Asian-Highway 2.
Links: Blick zurück auf Tee- und andere Plantagen; rechts: die vom Navi gefundene Abkürzung durch weniger vom Tourismus frequentierte Landschaft