HELMUT RIELÄNDER | ||
Der Weg führte über mehrere Anhöhen und Serpentinen, die ein häufiges Herunterschalten in den ,Berggang’ erforderten.
Mae Salong ist ein Ort im Grenzgebiet zu Myanmar. Die jüngere Geschichte dieser Enklave, in der hauptsächlich Bewohner chinesischer Herkunft leben, ist verbunden mit dem Kampf der Kuomintang-Armee gegen Mao Tse Tung in China, nach dessen Sieg die Soldaten des 93. Regiments unter dem Befehl von General Duan Shi-Wen über die Grenze ins damalige Birma (heute Myanmar) geflohen waren und 1961 schließlich in Thailand Asyl fanden (das Grab des Generals befindet sich in der Nähe des Khumnaipol Resorts in Mae Salong, das noch heute von den Nachkommen des Generals betrieben wird). Die damaligen thailändischen Machthaber ließen sie in Mae Salong siedeln, da sie glaubten, mit ihnen eine Art Grenzschutztruppe gegen den kommunistischen Einfluss aus Birma einsetzen zu können. Die Soldaten bauten dann in der Folgezeit nicht nur Tee und Kaffee, sondern auch Mohn an und schmuggelten das gewonnene Opium über die Grenzen in die Nachbarländer und von dort auch ins westliche Ausland.
Trotz des netten Namens, den die Thai dem Ort gaben – ‚Shanti Khiri’ (Berg des Friedens), kam und kommt es immer mal wieder vor dem Hintergrund der oben erwähnten Geschäfte zu gewaltsamen Auseinandersetzungen.
Der Ort selbst wirkt eher chinesisch als thailändisch, was nicht nur an den im chinesischen Stil gebauten Häusern liegt, sondern auch an den Mandarin sprechenden Einwohnern. Selbst Thais haben hier Kommunikationsschwierigkeiten!
Durch die nur sieben Kilometern entfernte Grenze zu Myanmar gilt Mae Salong noch immer als wahres Schmugglerparadies (aber wir hatten uns ja am gestrigen Montag an der Grenze in Mae Sai bereits eingedeckt!).
Heute ist der Opiumanbau um Mae Salong großflächigen Teeplantagen gewichen.
Teeanpflanzungen an den Hängen vor Mae Salong
Der Ort machte auf uns einen etwas verschlafenen Eindruck.