HELMUT RIELÄNDER | ||
Inzwischen ist der Film ,Happy’ über das Leben von Dieter und sein ‚neues Leben’ an der Seite seiner Frau Tukta fertig gestellt. Anfang November war in Leipzig Premiere und nach Dieters Aussage ein voller Erfolg, mit ‚standing ovations’. Es sei wohl mehr ein ‚Tochter-Vater-Film’ geworden. Meine Aussage über die ‚Unverträglichkeit’ der Kulturen Europas und Thailands nimmt nur eine winzige Sequenz im Film ein, ... passt aber ...“, wie Dieter meinte „... sehr gut an diese Stelle des Filmes“! Ich habe allerdings den Film bis auf den Trailer
(Artikel und Filmtrailer in ,jetzt’, Partner der SZ ) noch nicht gesehen. Nach Aussage eines Verleihers sagte der (privat) zu Dieter, dass ,Happy’ erst im Februar nächsten Jahres in die deutschen Programmkinos kommt.
Das Poster zum Film ‚Happy’
Keine Woche später – ich hatte bereits durch die Nachrichten erfahren, dass der Premier und General Phrayut Chan-o-cha eine ‚Dienstreise’ durch Thailand unterbrochen hätte und zurück nach Bangkok gereist wäre – wurde das Fernsehprogramm unterbrochen durch eine wichtige Nachricht: der thailändische König Bhumipol Adulyadej, Rama der IX, der seit fast 225 Jahren herrschenden Chakri-Dynastie, war im nicht ganz vollendeten 89. Lebensjahr in einem Krankenhaus, in dem er bereits seit Jahren behandelt worden war, verstorben.
Das Fernsehprogramm wurde von diesem Augenblick an radikal verändert und alle Programme wurden ‚gleichgeschaltet’. In den ersten zwei Wochen nach seinem Tod liefen nur historische Erinnerungsfilme, die seine Wichtigkeit für Thailand herausstreichen sollten.
Bhumipol galt drei Generationen lang als ‚Vater der Nation’. Sein Geburtstag wurde zum Vatertag deklariert. Im Dezember letzten Jahres wurde noch eine große Kampagne zu seinen Ehren durchgeführt: ,Bike for Dad’, was Massen von Thailändern, die das Fahrrad sonst eher als Gefährt Minderbemittelter betrachten, ‚begeistert’ und/oder königstreu auf die unmotorisierten Zweiräder brachte.
Leider wird der von der großen Mehrheit der Bevölkerung geliebte und verehrte Monarch seinen nun bevorstehenden Geburtstag im Dezember nicht mehr erleben. Die Trauer und Anteilnahme großer Bevölkerungsteile war jedenfalls ergreifend.
Zehntausende verfolgten in Bangkok an den Straßenrändern die Überführung seiner sterblichen Überreste vom Krankenhaus zum Viharn (dem Ort des Gedenkens und der Aufbahrung des Leichnams), direkt neben dem königlichen Palast und in unmittelbarer Nähe des Wat Phra Kheo. Man kleidete sich dem Anlass entsprechend in Schwarz. Wenig später waren alle schwarzen T-Shirts vergriffen ... und ‚China’ kam mit der Nachlieferung nicht nach! Überall an den Straßen entstanden ‚Färbestationen’, die Kleidung in etwas schmuddeliges Schwarz umfärbten. Erst am Monatsende wurde diese Angebotslücke in den Supermärkten und Einkaufsmalls wieder geschlossen. Hier hingen nun aber T-Shirts mit doppelten oder noch höheren Preisen an den Stangen.
Links: Amm, die Lebenspartnerin von Heinz, beim Durchstöbern der inzwischen bereits wieder etwas herabgesetzten Angeboten schwarzer Kleidung im Central Plaza in Udon Thani; rechts: im Eingangsbereich dieser großen Einkaufsmall liegt – wie in vielen Supermärkten und an anderen öffentlichen Orten – eine Kondolenzliste anlässlich des Todes des thailändischen Königs aus
In den Folgetagen erwiesen ihm über hunderttausend Menschen auf dem großen Grün vor dem Wat Phra Kheo, dem Sanam Luang, die letzte Ehre, gemeinsam die Königshymne singend.