HELMUT RIELÄNDER | ||
Der Beginn der Ernte wurde dann noch einmal um vier Tage vorverlegt, da Regen und Wind drohten, die Halme zu Boden zu drücken. Zwar besteht nach Aussage von Rei keine Gefahr, dass der liegende Reis von Schimmel und Pilzen befallen wird (wie bei den Brotgetreideähren), allerdings wird die Ernte durch mühsames Bücken und Entflechten der Reishalme unnötig erschwert.
Vom Regen und starken Windböen niedergedrückte Teile eines Reisfeldes in der Nähe von Ban Noonthong. Wir kennen Ähnliches von Getreidefeldern in Europa.
Meine Erfahrungen als Reiserntehelfer waren nur von kurzer Dauer – ca. fünfzehn Minuten – da die Person, von der ich die Sichel geliehen hatte, mich ungeduldig ablösen wollte.
Die Arbeit ist zwar nicht übermäßig anstrengend, aber nach 8 – 9 Stunden weiß man, was man getan hat!! Erschwerend hinzu kommen die Hitze und die leicht gebeugte Haltung!
Die Reishalme werden nur im oberen Bereich der Pflanze, an der sich auch der Fruchtstand gebildet hat, mit der zweiten Hand als Büschel gefasst und mit der Sichel in der anderen Hand gekappt. Diese geschnittenen Büschel werden auf den Stoppeln fächerartig zum Trocknen ausgelegt.
Das Arbeitsgerät ist eine sehr dünn geschmiedete Sichel, deren Griff aus demselben Material wie das Sichelblatt besteht und somit eine massive Einheit bildet.
Nach zwei bis drei Tagen werden dann die geschnittenen und getrockneten Rispenhalme mit Mai Tok gebündelt. Drei bis vier Tage später trifft die bestellte Dreschmaschine ein, die den Reis vom Halm trennt. Abschließend wird der Reis in Säcke abgepackt. Zurück bleibt eine struppige gekappte ‚Halm-Landschaft’. (Vergleiche auch ‚Fernöstliches Tagebuch’ Seite 16/ über Loy Krathong und die Reisernte bei Chiang Rai 2008.)
Schon damals schrieb ich, dass Reis bei über 50% der Weltbevölkerung das Hauptnahrungsmittel ist. In Asien beträgt dieser Anteil sogar über 80% der Bevölkerung.
Das Dreschen habe ich leider dieses Mal nicht miterleben können, da ich mich beim Immigration-Office in Udon Thani melden musste.