HELMUT RIELÄNDER | ||
Aber zurück zu der Zeit kurz vor unserer Abreise:
allmählich drückte die Zeit, was die Vermietung meiner Wohnung anging. In den Jahren zuvor war es immer recht einfach, für der Zeit unserer Abwesenheit Mieter über Kontakte und ‚Mund-zu-Mund-Propaganda’ oder über die Uni zu finden. Dieses Mal gestaltete sich die Vermietung schwieriger. Nach diversen Interessenten, die sich vorstellten, dabei aber Vorbehalte äußerten (z.T. Umbauvorschläge, ‚zu weit zur Arbeitsstelle’ etc.), beauftragte ich ein Unternehmen, das sich darauf spezialisiert hat, auch ‚ausgefallene Wohnungen’ zu vermieten.
Parallel hierzu hatte ich Besuch von Freunden (Dieter und Tukta aus der Eifel, meinem alten Freund Lür M. aus Dresden, Schwester Ulla und Momoko aus Willihaven) und kümmerte mich darum, beim Ausländeramt Fragen des Aufenthaltstitels von Rei zu klären. Sie hatte von Ende Februar bis in den Juni hinein einen Deutschkurs (Grundlagen A1) in Udon Thani absolviert und sich im Juni beim Goethe Institut in Bangkok einer entsprechende Prüfung unterzogen und diese bestanden. Im Zuge der sog. Familienzusammenführung (da wir nun verheiratet sind) konnte sie einreisen, um einen deutschen Aufenthaltstitel zu erlangen. Anfang September hatten wir uns beim Ausländeramt in Bremen vorgestellt. Nach über einem Monat wurde Rei dann ein dreijähriger Aufenthaltstitel erteilt, mit der Maßgabe, an einem entsprechenden Sprach- und Integrationskurs teilzunehmen. Allerdings verfällt der Aufenthaltstitel, wenn Deutschland länger als 6 Monate verlassen wird.
Wir hatten schon bei unserem ersten Besuch darauf hingewiesen, dass Rei’s Zeit in Deutschland bemessen ist, da sie einen kranken, achtundsiebzigjährigen, alleinstehenden Vater zu versorgen hat. Außerdem ist da noch ihre dreizehnjährige schulpflichtige Tochter Ice, die für die Zeit, in der Rei in ’D’ ist, von Pflegetochter Ao sowie einer älteren Frau aus dem Bekanntenkreis versorgt und beaufsichtigt werden mußte. Diesen Sachverhalt erklärte ich in einem entsprechenden Brief an das Ausländeramt mit der Bitte des Erlaubens einer längeren Abwesenheit von ’D’. Die Antwort steht noch aus.
Schon im September hatten wir uns auf die Suche nach Anbietern von Integrations- und Sprachkursen für Rei gemacht. Vom Ausländeramt hatten wir eine mehrseitige Liste von Einrichtungen erhalten, die wir nun ,abklappern’ konnten.
Ich rief diverse Träger an, aber entweder liefen die Kurse bereits oder sie starten erst Ende Oktober oder Anfang November (also um unser Abreisedatum). Einzig die Volkshochschule bat uns sofort (in einer Stunde) zum Vorstellungsgespräch. – Dabei stellte sich heraus, dass der eventuell für Rei in Frage kommende Kurs bereits seit 1 ½ Wochen liefe und auch erst Mitte November enden würde. Die bearbeitende Dame konstatierte, dass es dann wohl gegenwärtig nicht ginge und wir zu einem späteren Zeitpunkt wieder erscheinen sollten. Mit ihrer schriftlichen Bestätigung unseres Vorsprechens, die ich meinem Brief an das Ausländeramt beifügte, war Rei’s Bemühen um Teilnahme an dem geforderten Sprach und Integrationskurs dokumentiert. Wir hoffen nun, dass sie den Kurs zu einem späteren Zeitpunkt im nächsten Jahr antreten kann.
Nachdem diese Dinge erledigt waren, kümmerten wir uns wieder um die Vorbereitung unserer Abreise – Rei wurde bereits sehnsüchtig erwartet – und die Verabschiedung von Freunden ...
Rei’s Eigenkreation: Salatblätter, Gemüse- und Fischstreifen, verpackt in Reispapier
... (von meinen Miteigentümern im Haus, von den ‚Apfelfreundinnen’, von meiner Schwester und ihrer Freundin Momoko und natürlich von Freund Hermann, von Karin und ihrem Mann Wolfgang, Willy und Ulrike und von Kurt und Inge, die uns zum Essen eingeladen hatten). Mitbringsel für Rei’s Verwandte und Freunde mussten besorgt und ein vorläufig letzter Besuch netten Orten, z.B. der ‚Feuerwache’ am Hafen, ...
Blick von der Terrasse der ‚Feuerwache’ auf den Holz- und Fabriken-Hafen (wie so häufig, wieder mal kein Schiff da?!)
... diverser Lokalitäten im Viertel und an der Weser abgestattet werden.