HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

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Südostasiatische Notizen

Die Wassermassen, die während der Monsunzeit vom Himmel fallen, sind enorm. Immer wieder regnet es abschnittsweise über den Tag. Es gibt aber auch durchaus zwei, drei Tage ohne Regenfälle. Häufig ‚poltert’ der Regen auch über Nacht vom Himmel. Dann stehen Rei und ich vorsichtshalber auf, schauen nach dem Rechten und werfen auch schon einmal die Wasserpumpe an, um Überschwemmungen zu verhindern.
Wenn es so vor sich hin strömt, versucht Rei, das Wasser über den Rinnstein vom Grundstück weg in die Straße und dann weiter zur Hauptstraße (zum Hauptkanal) abzuleiten. Nach getaner Arbeit nimmt sie dann eine kurze Dusche, die vom Wasser, das vom Dach rauscht, gespeist wird ...

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... oder wäscht sich auch nur die Hände.

In der letzten Woche des August kam Rei’s Freundin und Jugendgefährtin Noi, die von einem Eingriff an ihrer Lunge noch etwas angeschlagen war, nach Ban Phue. Sie hatte in Pattaya als Masseurin gearbeitet und dort ihren deutschen Freund Theo kennen gelernt. Er hatte sie auch gepflegt und versorgt, als sie nach dem Eingriff zwei Wochen in Bangkok im Krankenhaus lag.
Nun wollten sie sich hier ein wenig erholen und die Familie von Noi in Ban Poon besuchen.

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Langsam begann sich Noi von ihrem operativen Eingriff wieder zu erholen (hier beim gemeinsamen Essen mit uns und mit der Familie in Ban Poon).

Nach dem Essen bei der Verwandtschaft in Ban Poon durfte das feierliche Umlegen der glücksbringenden fai pukhen (mit Gebeten und Wünschen für die Zukunft angelegte Baumwollfäden) nicht fehlen.

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Anlegen der fai pukhen durch Verwandte und Freunde Nois im Haus der Schwester und ihres Mannes in Ban Poon

In den folgenden Tagen, nachdem sich Noi etwas erholt hatte, unternahmen wir diverse Besichtigungstouren in die nähere und fernere Umgebung.
Zunächst in das ca. 50 Kilometer entfernte Ban Chiang im Anschluss an einen Besuch des Immigration-Office in Udon Thani, wo ich mein Visum bis November 2016 zügig ausgehändigt bekam und auch Theo’s Fragen zu seinem demnächst ablaufenden Visum schnell beantwortet wurden. (Über das Weltkulturerbe Ban Chiang siehe auch SOAN 12 vom 30.04.2015). Obligatorische Programmpunkte waren der Gang zum überdachten Ausgrabungspavillon am Wat Pho Sri Nai und zum Museum. (Für mich war es der inzwischen nun schon fünfte Besuch, seitdem ich mich hier in der Region aufhalte).

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Links: Theo, Noi und Rei im Museum in Ban Chiang; rechts: gerasterte Ausgrabungszeichnung mit detaillierten Fundeintragungen

Mein Wunsch war es, im Anschluss einen Ort zu besuchen, den ich noch nicht kannte.
Ca. 63 Kilometer nördlich – ein Stück hinter Ban Dung – liegt das Wat Sri Suttho, besser bekannt unter dem Namen Kham Chanot.
Das Besondere an diesem Tempel ist seine Lage. Es liegt auf einer Art Insel in sumpfigem Gebiet namens ‚Wang-Nakhin’, in dem eine mythische Nagaschlange leben soll.
Über eine mehrere hundert Meter lange Brücke, deren Geländer beidseitig durch zwei lange Nagakörper gebildet werden, gelangt man zu der Insel mit einer Ansammlung verschiedener heiliger Stätten, die von hohen Bäumen umstanden sind.

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Der Eingang zum Wat Kham Chanot, dessen Entree durch zwei siebenköpfige Nagas gebildet wird. Die mannshohe Balustrade des Nagakörpers weist den Weg zum Heiligtum in einigen hundert Metern Entfernung.

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