Ich will nun nicht diese Notizen mit Geistergeschichten, -berichten und -erlebnissen füllen; werde aber weiter unten noch einmal darauf zurückkommen müssen, da sie immer wieder zur Erklärung von plötzlichem oder auch frühem Tod zur Verarbeitung und Begründung herangezogen werden.

Ein ganz anderes Phänomen habe ich bei meinem vorletzten Besuch bei meinem Freund Heinz S. und seiner Partnerin Liw in Udon Thani beobachten können. Es ist die Improvisationsgabe von Handwerkern und auf welche Art und Weise sie ihre Dienstleistung und das zu fertigende Produkt anbieten.

Es war Ende Juli, wir saßen gemeinsam auf der Terrasse des Hauses der beiden, genossen die Ruhe, eisgekühltes Getränke und die allmählich untergehende Sonne, als ein Pick-Up gemächlich die Straße des Wohngebietes PK 4 heruntergefahren kam.

Das Pick-Up war beladen mit einem Metallregal, auf dem verschieden geformte Bleche und zwei Bambus-Leitern gelagert waren. Im Wagen ein Klempner in Begleitung seiner Frau, auf der Suche nach Aufträgen in diesem Stadtteil der Eigenheimbesitzer.

Heinz winkte ihn sofort heran, da er für die Regenrinne seines Terrassenvordaches ein Fallrohr benötigte. Seine Partnerin Liw assistierte ihm bei dem Vortrag seines Anliegens.

Der Klempner Somkis Songma und seine Puuying (Thai=Frau) machten sich sogleich an die Arbeit.

Der Klempner Somkis Songma hat sein Pick-Up auf der gegenüberliegenden Straßenseite geparkt und beginnt, aus einer Weißblechtafel mittels eines Formstückes (massives Stahlrohr), das er an die Kokospalme gelehnt hat, und eines Holzknüppels einen Teil des Fallrohrs zu formen.

Er verlängert das zuvor geformte Rohr durch eine in gleicher Weise geformte Weißblechtafel und schiebt sie in die bereits gefertigte erste Rohrform. Anschließend verlötet er beide ineinander geschobenen Rohrteile.