HELMUT RIELÄNDER | ||
Auf unserer Rückfahrt von Nong Khai – natürlich waren wir auch wieder auf dem ‚Indochina-Markt’ parallel zur Mekong-Promenade und haben eben hier noch eine Kleinigkeit gegessen – machten wir noch einen Abstecher zu Khe’s Verwandten, um dort etwas abzuholen.
Es sollte nur zehn Minuten dauern ... aber das kennen wir ja schon. Ich nutzte die Zeit, mich in der übermäßig großen ‚Garage’ umzusehen. Zuerst war nicht klar, was hier gelagert bzw. hergestellt wird. Nach eingehender Studie der Utensilien wurde mir bewusst, dass wir in einer kleinen ‚Betten-Manufaktur’ gelandet waren. Im vorderen Teil der Halle lagerten Fliesmaterial und unterschiedlich ‚hübsche’ Bezugsstoffe in lockeren Rollen für die Herstellung der Polsterung der hier produzierten ‚Französischen Betten’.
Die im Hintergrund gestapelten, ca. 6 cm dicken Polyurethanschaumplatten wurden von einer Arbeiterin und einem Arbeiter in fünf Schichten aufeinander geklebt und mit einem schwarzen Filz versehen. Mit einer Spritzpistole, die den Druck aus einem Kompressor bekommt, wird auf den Flies ein Kleber aufgetragen, der eine gewisse ‚offene Zeit’ hat. Zum Schluss wird der eingesprühte Filz um das Schaumplattenpaket gelegt.
Arbeitsplatzsicherheitstechnisch ist hier für alles gesorgt, vom sauberen, klar gegliederten Arbeitsplatz über die Sicherheitsschuhe bis zum Atemschutz gegen den lösemittelhaltigen Kleber incl. Absauganlage’?! Das freundliche Lächeln macht all dies wett!
Der schwarze Filz überdeckt nicht nur die Schichtung des leichten aufgeschäumten Kunststoffs, sondern hält auch den weichen Flies, der später die Liegefläche bilden wird, auf dem ‚Block’. Diese Auflage braucht dann nur noch in den vorbereiteten ‚Bettkasten’ gelegt zu werden.
Der großzügige Vorraum und das Lager dieser Betten- und Matratzenmanufaktur scheint den Angestellten auch als Wohn- und Schlafstatt zu dienen. Das dort stehende Bett erkläre ich mir jedenfalls nicht als Ausstellungsstück oder Werbeobjekt.
Auch Matratzen, mit freudig-erregenden Überzügen versehen, warten - durch Kunststoffhüllen geschützt - auf ihre Abholung zum Verkauf.
Ich hatte die fast halbstündige Wartezeit sinnvoll genutzt, um einen kleinen Einblick in hiesige Bettenproduktion und Polsterungstechniken zu bekommen.
Khe chauffierte uns anschließend nach Ban Phue und Marianne und Klaus bezogen für zwei Nächte unser Gästezimmer.