HELMUT RIELÄNDER | ||
Der weitere Verlauf der Hochzeitszeremonie wurde von den Hochzeitsgästen im Raum ...
... aber auch von der Veranda vor dem Haus sehr genau verfolgt.
Der Onkel der Braut hat das Brautgeld (für die Brauteltern) gezählt und die Schmuckgeschenke (Gold und Brillanten für die Braut) geschätzt. Die Summen werden vom Phram dem ‚Auditorium’ mitgeteilt.
Das sin sod wurde nun vom Brautvater (der Mann im rosafarbenen Hemd) geehrt entgegengenommen und sogleich demonstrativ an die Brautmutter weitergereicht (entsprechend der Rolle der Frauen in den meisten thailändischen Ehen als Sachwalterinnen des Geldes und der familiären Finanzen). Diese brachte es unverzüglich auf der Schulter in die obere Etage des Hauses.
Im Anschluss begann die eigentliche Vermählungszeremonie, die – nach Rei’s Aussage – sehr im buddhistischen Stil geprägt war. Jedenfalls hatte ich vor fast zehn Jahren im Norden Thailands ganz andere Beobachtungen gemacht: eine Vermählung mit wesentlich stärkeren animistischen Bezügen unter der Regie von zwei Schamanen, einer Weihung von zubereiteten Hühnern und weiteren Speisen sowie deren Zutaten.
Es folgten in Thai und Pali abgefasste Vorträge des Phram und Wechselgesänge mit der Hochzeitsgesellschaft.
Der Phram trägt die Verse mit zwei brennenden Kerzen und verstärkt über Mikro und Lautsprecher vor, die Gemeinde antwortet in der Art des Pali-Sprechgesangs.
Die entscheidenden Worte der Eheschließung und des Gelübdes von Treue und Fürsorge – so, wie wir es auch kennen