HELMUT RIELÄNDER | ||
Bereits 2008 hatte ich dieses Museum bei regnerischem Wetter besucht. Ganz gut sind meine Erinnerungen auch an diesen Ort nicht: ist es doch die Lokalität, an dem ich zum ersten Mal in meinem Leben ‚Malverbot’ erteilt bekam. (Näheres in meinem Fernöstlichen Tagebuch von Dezember 2008 auf der Mitte der Seite).
Leider stellte sich an der Kasse des Nationalmuseums heraus, dass es für einen Besuch des Innern des Palastes schon zu spät war – es war bereits kurz vor 16:00 Uhr. So wollte ich mit Heinz wenigstens einen kurzen Blick auf den Fuhrpark in dem großen Anbau rechter Hand des Haupthauses werfen. Aber auch hier schlossen die Wächter des Museums gerade die Doppeltore des Anbaus, in dem sich zwei Ford Lincoln, ein Citroen, ein Ford Edsel und einige historische Sänften befinden, in denen der Phra Bang jedes Jahr zum laotischen Neujahrsfest Phi mai vom Palast zum Vat Mai getragen wurde. Blieb uns nur noch die Ansammlung alter heiliger Bäume rechts der Garage ...
... und zwei alte Benzinzapfsäulen wohl noch aus Königszeiten in den siebziger Jahren (bevor 1975 die Pathet Lao die Macht auch in Luang Prabang errang; ein Jahr später wurde der Palast dann als Nationalmuseum der Bevölkerung zugängig).
Schräg gegenüber, an der nordöstlichen Seitenwand des Palastes befindet sich ein Unterstand für die Zeremonienwagen des Museums.
Der Wagen für den Transport des Phra Bang Buddhas, der beim laotischen Neujahrsfest Mitte April durch die Straßen von Luang Prabang gezogen und von den Passanten mit Wasser besprenkelt wird (Song Nam Pha)
Der Festwagen, auf dem der oberste Mönch an besagtem Neujahrstag vom Vat Thatnoi zum Vat Xieng Thong gefahren wird (beide Wagen sind vom namhaften Kunsthandwerker Khun Manivong Kathinyarath 2011 geschaffen und in Gold gefasst).
Am Abend begaben wir uns an das Mekongufer und probierten hier eines der netten Restaurants aus, mit Blick auf den abendlichen Fluss.
Später zog es uns dann noch einmal auf den Nachtmarkt, der täglich bereits am späten Nachmittag zwischen der Phousi-Kreuzung und dem Nationalmuseum aufgebaut wird.
Links: der Nachtmarkt von der Treppe zum Phou Si aus (mit dem Vat Haw Pha Bang auf dem Grundstück des Nationalmuseums); rechts: Stände des Nachtmarktes auf der Sisavangvong Road mit Taschen, Beuteln, Tüchern und Stoffen in teilweise traditionellen Mustern
Am ersten Abend waren wir ,nur mal so’ über den Markt geschlendert, auf der Suche nach einem Cafe, nun schauten wir genauer. Wenn ich es vergleiche mit dem Markt vor über acht Jahren, so ist das Angebot viel größer geworden, insbesondere durch Produkte aus chinesischer Massenproduktion. Willy und seine Frau Ulrike S. aus B. schrieben mir dazu „... Habt ihr auch diesen riesigen Nachtmarkt erlebt, wo an hundert und noch mehr Ständen mehr oder weniger das Gleiche angeboten wird?...“. Ja, es ist schon wahr, die angebotenen Produkte wiederholen sich, was eigentlich auch den Marktbetreibern aufgefallen sein müsste?! Bei meinem letzten Aufenthalt war der Markt zwar kleiner, aber abwechslungsreicher; einige Dinge, wie meine Leporellos aus Sa-Papier, gibt es nicht mehr.
Aber immerhin unterscheiden sich die angebotenen Waren doch gegenüber dem Angebot anderer mir bekannter Märkte wie dem in Vientiane, der zumeist mit Produkten aus dem benachbarten Udon Thani aus Thailand beliefert wird (die ihre Ware wiederum entweder aus Bangkok oder aus China beziehen. Letzteres gilt vor allen Dingen für Kleidung und Schnick-Schnack/ Staubfänger oder Steh-im-Wege).