HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

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Südostasiatische Notizen

Zurück im Bauernhaus der Wongkhens wurden nun der Sarg und alle anderen Utensilien abgeladen. Der Leichnam wurde im Sarg gebettet, der Deckel aufgelegt und mit einer blinkenden Lichterkette versehen, die weiteren Utensilien wurden griffbereit vor dem Sarg platziert.

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Auf dem Hof hatten bereits die Vorbereitungen für den darauf folgenden Sonntag, dem Beginn des Totenfestes mit Speisung aller Trauergäste, begonnen.

Stühle, Tische, Zeltdächer und Kochgeschirr wurden herangebracht. Tags darauf sollte in der Frühe mit der Zubereitung des Essens begonnen werden.

Am folgenden Morgen war bereits um 9 Uhr nicht nur die Fenstereinheit demontiert, sondern der eigentliche Sarg hatte seinen neuen Ort im größeren Kühlsarg des Bestattungsunternehmens gefunden. Dieser stand nun geschmückt mit Blumen und einem Bild von Burian im Zentrum des größten Raums des Hauses.

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Rechts vor dem Sarg befindet sich der Geldbaum, in dessen ‚Zweigen’ die Anteilnehmenden eine Geldspende (tham buun) anbringen, begleitet von einem Gebet für die Verstorbene, dem Entzünden einer Kerze sowie eines Räucherstäbchens.

Um kurz nach zehn Uhr kamen dann vier Mönche des örtlichen Tempels, um gemeinsam mit den Verwandten und allen Anwesenden zu beten. Wie schon vier Tage zuvor, wurden Pali-Verse im Wechselgesang vorgetragen. Während der Zeremonie wurde ein viele dutzend Meter langes fai (langer Baumwollfaden) von einer dicken Spule abgewickelt und zwischen dem Sarg, der Gemeinde und den Mönchen gespannt, um die Verbindung aller Beteiligten zu der Toten auch gestisch herzustellen.
Im Anschluss an ihre Gebete und Segnung der Trauernden erhielten die Mönche jeder einen Briefumschlag mit dem Inhalt von 300 THB. Rei hatte die Scheine zuvor mit Verwandten in die Umschläge gegeben und beschriftet.

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