HELMUT RIELÄNDER | ||
Kathum wird aus Reis, Kokosraspeln, etwas Kokosmilch und Bananen zubereitet. Eingewickelt wird diese Leckerei in Bananenblätter, die zuvor über dem Feuer gedämpft und anschließend gewaschen werden, damit sie zum Verpacken der Speisen geschmeidig sind. Danach wird diese Spezialität noch einmal in einer speziellen Loch-Form gegart.
Für die Zutaten werden nicht nur Kokosnüsse aus dem gesamten Dorf zusammengetragen, sondern auch der Bananenhain vor dem Hof der Wonkhens, dessen Anblick mich während meines Aufenthalts dort allmorgendlich erfreute, wurde zu diesem Zweck arg gerodet!
Am darauf folgenden Dienstag (24.02.) fuhr ich erst am späten Vormittag vom Haus in Ban Phue zum Bauernhaus der Wongkhens. Die Vorbereitungen für die Beköstigung der Trauergäste waren wieder in vollem Gange.
Anstatt des Sargs stand nun ein großer Gong sowie der ‚Geldbaum’ und eine Schale mit den mai siap ngön-Ästen im großen Raum des Bauernhauses.
Die Trauergäste bestücken den ‚Geldbaum’ mit ihrer Spende an die Hinterbliebenen, betätigen anschließend den Gong (kong) mittels des Klöppels... und bekommen dann ein in Plastiktüten verpacktes Essen ausgehändigt. Gemeinsam werden die Speisen auf dem weiten Rund des Hofes verzehrt. Wat, die links neben dem Gong sitzt, führt Buch über die Höhe der geleisteten Spenden.
Die in Plastiktüten abgepackten Speisen zur Beköstigung der Trauergäste
Jay Nucien bei der Aushändigung des Essens