HELMUT RIELÄNDER | ||
An diesem Abend, nach vollbrachter Arbeit, stießen Heinz und ich auf dem Balkon meines Zimmers im DD-Hotel auf ‚unser gemeinsames Werk’ an.
Bild unten: ich hatte natürlich – ob der Wärme – mein Glas mit Beer Lao bereits geleert!
In Udon Thani hatte sich Rei wie verabredet mit Claus v. E. und seiner Frau Mary getroffen, die aus Shanghai angereist waren. Rei’s Tochter Ice war auch mit von der Partie. Nach dem Thai-Schmaus im UD-Town wollten sie noch in die Wine-Society, die aber wegen Renovierungsarbeiten geschlossen war. Somit fanden die vier an diesem Abend schnell ins Bett im Hotel @home at Udon.
Am folgenden Morgen, den 9. Februar, wurden sie von Rei’s Verwandten Otai und Mon nach dem Frühstück abgeholt und zum 60 Kilometer entfernten Nong Khai an die thailändisch-laotische Grenze chauffiert. Auch Oan, meine Kunstunterrichtspartnerin vom Mekong, hatte sich ihnen angeschlossen. Alle wollten sich meine Vernissage in Vientiane nicht entgehen lassen.
Links: Otai und Mon beim Grenzübergang nach Laos; rechts: auch Claus und Mary zwängen sich durch die Sperre an der Grenze
Ich hatte tags zuvor einen Bus zur Abholung der sieben Besucher an der Grenze und für eine kleine Stadtrundfahrt mit drei Haltepunkten an Sehenswürdigkeiten von Vientiane gechartert.
Leider mussten wir geschlagene 1 ½ Stunden warten, da es Schwierigkeiten mit Rei’s Reisepass gab. Der thailändische Reisepass ist nur fünf Jahre gültig; bei Grenzübertritten muss er noch eine Laufzeit von mindestens sechs weiteren Monate haben und Rei’s Pass läuft im Juni 2017 aus!! Somit konnte sie nur mit ihrer ID-card die Grenze passieren, zahlte 200 Baht (rund 5 Euro) für einen eintägigen Aufenthalt ... und unsere Reise nach Luang Prabang drohte zu platzen.
Heinz kam auf die Idee, doch lieber die Overstay-Gebühren zu zahlen, die fällig werden, wenn man länger als erlaubt im Lande bleibt. Sie betragen pro Tag weitere 200 Baht, was wir gern in Kauf nahmen, weil wir noch eine Weiterreise nach Luang Prabang unternehmen wollten.
Auf kleiner Vientiane-Stadtrundfahrt von links: Mon, Claus, Oan, Mary und Rei (die etwas geschafft wirkt nach dem Stress an der Grenze) – es fehlen noch vier weitere Insassen, die ich mit meiner Kamera nicht erfassen konnte
Zuerst steuerten wir den That Luang an, das Wahrzeichen von Laos. Seit 1991 ziert die Stupa das Staatswappen der Volksrepublik und ist gleichzeitig ein gutes Beispiel laotischer Kunst- und Architekturtradition. An der Stelle, an dem dieses Bauwerk heute steht, hatte sich bereits vor 2259 Jahren ein buddhistisches Heiligtum befunden. Es geht auf die Bestrebungen des indischen Kaisers Ashoka zurück, der die Welt mit dem Buddhismus vertraut machen wollte. Angeblich soll das Innere des Bauwerks ein Stück vom Brustbein Buddhas beherbergt haben. Einen Nachweis hierfür gibt es aber nicht.
Der jetzige Chedi wurde 1566 auf Geheiß des Königs Setthathiarath errichtet. Im 18. Jahrhundert wurde das Heiligtum bei unterschiedlichen siamesischen und burmesischen Überfällen sehr stark zerstört. Seine heutige Form bekam der That Luang in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Die damals noch französische Kolonie Laos veranlasste eine Restaurierung durch die Ecole Francaise d’Extreme-Orient (nach: Schultze, Michael; LAOS/ Reise Know-How; Bielefeld 2006; Seite 203f).
Gruppenbild der chinesisch-deutsch-thailändischen Reisegruppe, von links: Claus, Otai, Mon, Mary und Oan