HELMUT RIELÄNDER | ||
Auf der Fahrt entpuppte sich der Fahrer als sportlicher ‚Schalter’ und Lenker, mit ausgeprägtem Hang zum Hupen.
Aber erst einmal ging es über den Zubringer zur Nationalstraße 13, der bedeutendsten Straße des Landes. Sie verbindet Laos im Norden mit China (Grenzstation Ban Boten/ Mohan) und im Süden mit Kambodscha (Grenzstation Nong Nok Khieng/ Trapaing Kreal nahe Si Phan Don/ 4000 islands).
Karte mit dem Streckenverlauf (in Magenta) von Vientiane nach Luang Prabang. Der Punkt ganz unten ist Ban Phue in Thailand. Ungefähr in der Mitte der Strecke zwischen Viangchan(Vientiane) und Luang Prabang liegt Vang Vieng (dazu weiter unten)
Es liegen ca. 400 Kilometer sehr kurvenreiche und gebirgige Strecke vor uns ... aber erst einmal gibt es kurz nach dem Einbiegen auf die Hauptstraße einen unvorhergesehenen Zwischenstopp: Probleme mit der Klimaanlage.
Es dauert eine Weile und wir befürchten schon, dass wir den Bus wechseln müssten. Eine geraume Zeit steht der Bus am Straßenrand, Fahrer und Busbegleiter versuchen, den Fehler zu finden. Offenbar liegt es an einer durchgebrannten Sicherung in der Elektrik der Klimaanlage. Kein Ersatz an Bord?! Ein Stück Litze wird gefunden und es wird überbrückt. Hoffentlich gibt es keinen Kurzschluss oder eine Überlastung im System, dann könnte die Anlage irgendwann brennen?!
Um kurz nach neun ging es dann endlich weiter ... und wir hatten noch knapp 400 Km Bergstrecke vor uns.
Auf der Weiterfahrt erregte unsere Aufmerksamkeit der häufige ,Wildwechsel’ auf der viel befahrenen Nationalstraße.
Immer wieder blockierten Rinder den Verkehr und überquerten auf der Suche nach Weidegrund mehrmals die Fahrbahn. Hirten waren nicht auszumachen, dennoch gab es keine Zwischenfälle oder gar Unfälle, niemand hupte. Es hatte etwas von einer improvisierten ‚Balettveranstaltung’ der anderen Art. Eine Choreographie war nicht vorgeschrieben, geschweige denn geplant.
Wie schon oben erwähnt, war unser Fahrer ein sportlicher Typ, der sein Fahrgerät zu behandeln wusste. Er drehte am Lenkrad, das mit einem großen Knauf zur besseren Handhabe versehen war, sehr versiert und flüssig. Dazu ließ er laut und vernehmbar ständig das ‚Warnhorn’ erschallen, um an unübersichtlichen Stellen andere Verkehrsteilnehmer auf unser Kommen hinzuweisen sowie Mopeds und Trucks zum Ausweichen zu bewegen. Mich erinnerte diese Busfahrt an meine Taxifahrt im Januar 2009 in Ho Chi Minh City, die mich vom Flughafen zu meinem Hotel führte. Damals bemerte ich in meinem ‚Fernöstlichen Tagebuch’, dass der Taxifahrer anstatt seiner Bremse lieber die Hupe betätigte. So kamen wir damals auf jeden Fall schneller zum Ziel.
Wir bewegten uns weiter auf der Nationalstraße 13 immer weiter nordwärts, in Richtung Phon Hong, Vang Vieng und kamen dem Bergland immer näher.