HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

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Südostasiatische Notizen

Im November 2014 ist das ‚Vivo Bene’ seiner Bestimmung übergeben worden. Einige Gebäude sind noch nicht ganz fertig gestellt, wie hier eine Hotelvilla für die Angehörigen.

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Angesichts des hohen Aufwandes und der sehr kostspieligen Ausstattung der Häuser (Investitionen von über 10 Mio. Schweizer Franken) wurde mir schließlich bewusst, dass es sich nicht um die Einrichtung handeln konnte, über die damals im Fernsehen in Deutschland berichtet worden war. Meine dezente Nachfrage ergab, dass es sich bei dem TV-Bericht um ein Projekt eines anderen Schweizers namens Martin Woodtli gehandelt hat, der in Baan Kamlangchay, einem Vorort von Chiang Mai, bereits einige Jahre zuvor eine ähnliche, wesentlich einfachere Pflegeeinrichtung geschaffen hatte.
Heinz sagte später zu mir: „Helmut: schlecht recherchiert!“ (‚Wer hat’s gemacht?...die Schweizer!’ /Werbeslogan)
Das stimmt! Ich konnte mir nicht vorstellen, dass gleich zwei Schweizer einen ähnlichen Ansatz in Nordthailand verfolgen würden.

Zum Schluss hatten wir dann noch die Gelegenheit, mit Bernhard Rutz, dem Managing Director, Initiator und Entwickler des ‚Vivo Bene’-Konzepts zu sprechen. Sehr anschaulich berichtete der ehemalige Basler Unternehmer und sozial engagierte Stifter vom Aufwand und den zahlreichen Hürden, die zur Realisierung des Projekts zu überwinden waren.
Der hohe Anspruch, eine vollständig an Schweizer Qualitätsmaßstäben und neuesten Erkenntnissen aus der Pflege orientierte Einrichtung für ‚Ferien und Pflege’ in Thailand aufzubauen, erforderte die Koordination unterschiedlichen know-hows aus den Bereichen Architektur, Touristik, Medizin und Pflege.
Großen Wert legt Bernhard Rutz auf die Einhaltung des Qualitätsstandards, insbesondere für die längere oder dauerhafte Pflege (z.B. bei Demenz). Im ‚Vivo Bene’ stehen dafür Fachkräfte aus der Schweiz und thailändisches Pflegepersonal zur Verfügung. Letztere durchlaufen eine vier Jahre dauernde Ausbildung, die mit einem Bachelor abschließt.
Wie sehr der Initiator und inzwischen bald auf das Altenteil gehende ‚Seniorchef’ Bernhard Rutz nicht nur im Thema steht, sondern auch das ‚Vivo bene’ als ‚sein Kind’ betrachten kann, war seinen engagierten Worten deutlich zu entnehmen.

Nach gut zwei Stunden verließen wir den Ort, der aufgrund seiner Perfektion ein wenig wie eine Enklave im nördlichen Thailand wirkt, und machten uns auf, die letzten 165 Kilometer bis nach Chiang Rai zu bewältigen.
Zurück auf der Hauptstraße wurde uns bewusst, dass wir wohl ‚zum Lieferanteneingang’ hinein gefahren waren, denn an der Hauptstraße gab es weiter nordöstlich nicht nur große Hinweistafeln, sondern auch eine breite asphaltierte Zufahrt mit einem großen goldgerahmten König am Eingang. Bevor wir aber wieder auf die Hauptstraße bogen, lag linker Hand ein großer chinesischer Friedhof an einem sanften Hang.

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Der chinesische Friedhof: Familiengruften in aufgeschüttete Hügel gebaut

Eine solche Art der hier in Thailand seltenen Erdbestattung hatte ich vor fast sechs Jahren das erste Mal auf einem chinesischen Friedhof am Stadtrand von Ayutthaya gesehen (siehe ‚Fernöstliches Tagebuch’, Seite 35-2)

Die Strecke hinauf nach Chiang Rai durch den Khun Chan National Park wurde nun hügeliger. Entlang der gut ausgebauten Straße 118 gab es überall Stände, an denen Erdbeeren angeboten wurden.

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