HELMUT RIELÄNDER | ||
Südostasiatische Notizen 20
vom 01.12. bis 30.12.2015
Ban Phue 30.12.2015
Nun ist sie doch über uns hereingebrochen: die Winterzeit in Südostasien!
Bereits Ende November fielen die Temperaturen auf 26 bis 28°C. Das hieß aber nicht, dass es zwischendurch immer mal wieder stickige 32 bis 34°C sein konnte.
Rei bekam es nicht hin, am 13. November die Khao Niao-Ernte (Klebreis) einzufahren, da nur 20 der verabredeten Erntehelfer Zeit hatten, ihr zur Hand zu gehen. Am zweiten Tag waren sie sogar nur zu dritt! Die Nacht darauf regnete es und die geernteten Halme mussten erst einmal zum Trocknen liegen bleiben.
Immerhin ein Sechstel der Ernte konnte im ersten Durchgang aber bereits gedroschen und eingesackt werden, womit verhindert wurde, dass die Reiskörner aus den Rispen fielen. Allerdings mussten die Säcke anschließend noch zum Hof transportiert werden, wo der Reis zum Trocknen unter der Sonne ausbreitet und geharkt wurde, um auch den unten liegenden Körnern die Feuchtigkeit zu entziehen. Kurz vor Sonnenuntergang wurde dieser erste Teil der Ernte mit vereinten Kräften für den kurzen Transport zum Vorratshaus – dem jung khao – wieder eingesackt und dort wieder aus den Säcken entleert.
Peng (beim Reisharken) und Rei, Nu, Oi sowie Noi beim Abfüllen des Reis’ in Transportsäcke, ...
... die dann von weiteren Helfern zum Vorratshaus (jung khao) getragen und darin entleert wurden. Rechts: junge zukünftige Reisbäuerinnen(?) wohnen dieser mühsamen Arbeit bei.
Diverse nachbarliche und verwandtschaftliche Helfer unterstützen Rei und ihren Vater bei dieser Arbeit, die bis zum Einbruch des Abends beendet sein musste. Abschließend wurden der letzte Rest der Ernte noch zusammengeschoben und die Netze, die zum Trocknen und zum Schutz des Reis’ verwendet worden sind, wieder zusammengelegt ... bis zum nächsten Einsatz.
Diese Sisyphos-Arbeit musste wegen der ständigen Regenfälle, die die Reisernte erheblich hinauszögerte, mindestens fünf weitere Mal wiederholt werden, über 1 ½ Wochen, bis die ganze Khao Niao-Ernte eingebracht war.
Bereits drei Tage nach Abschluss der Ernte fand das alljährliche Loy Krathong-Fest zu Ehren der Wassergöttin Mae Khongka statt.
Bei meinen abendlichen Rekonvaleszenzwanderungen um den See unweit ‚unseres’ Hauses konnte ich die Vorbereitungen auf dieses prächtige Lichterfest beobachten.
Der kleine See mit Fontaine und dem Festplatz im Hintergrund
Die Treppe am See am Rande des Festplatzes, von der aus zwei Tage später die Krathongs zu Wasser gelassen werden
Die Verkaufsstände für Erfrischungen werden bereits am Tag zuvor vorbereitet