HELMUT RIELÄNDER | ||
Preisgünstige Zigaretten und Alkoholika für diverse Freunde und Bekannte wurden bei der Gelegenheit ebenfalls erworben.
Für den Nachmittag entschieden wir uns, einige ruhige Stunden im Hotel zu verbringen, d.h. ich entspannte auf dem Bett, beim Schauen von Nachrichten aus Deutschland von der in Berlin produzierten Deutschen Welle für Asien, und Rei wollte noch irgendetwas besorgen und verließ wieder sehr schnell das Hotelzimmer.
Ich muss wohl nach kurzer Zeit ob der spannenden Sendungen eingeschlafen sein... Nach etwa zwei, drei Stunden – draußen begann allmählich die Sonne zu sinken – klopfte es an der Tür, ich öffnete und vor mir stand...
Rei!?
War sie es... oder doch nicht?!
Sie sagte zu mir, als ich sie zweifelnd ansah: ‚Like Gathoey!’ (Gathoeys sind Transvestiten oder Transsexuelle, die Frauen oft zum Verwechseln ähnlich sehen. Das besondere an deren ‚Outfit’ ist neben der ‚aufgedonnerten’ weiblich-betonten Kleidung die stark geschminkte Gesichtshaut, Rouge, angeklebte lange Wimpern und auffällig geschminkte Lippen.)
Eine völlig veränderte Rei stand vor mir, der ich erst zu verstehen geben wollte, sie habe sich in der Tür geirrt?! Und alles für die ‚Deutsche Feier’ am Abend?!
Hintergrund dieser Einladung ist die Tatsache, dass Axel vor Jahren eine Zeit lang in der Deutschen Botschaft von Vientiane gearbeitet hat. Aus dieser Zeit bestehen noch alte Verbindungen, auch zur übrigen nicht sehr großen ‚Gemeinde’ der Deutschen. Axel wollte mir diverse Freunde und Bekannte auf der Feier vorstellen, die mich auch interessieren könnten?! Und nicht zu vergessen: es soll wahlweise ein Deutsches und Laotisches Buffet geben!
Axel ist seit über acht Jahren der Chefmanager des ‚La Folie Lodge’ auf der Mekonginsel Done Daeng im Süden des Landes bei Champasak und hat darüber hinaus ein bewegtes Leben zwischen ‚Kochen, Kunst, Bewirten und Managen’ hinter sich (siehe auch SOA-Notizen 5 Seite 24).
Im ersten Augenblick hatte ich etwas ‚Bauchschmerzen’ bezüglich des Anlasses der Feierlichkeiten, denn vor 25 Jahren war ich überhaupt nicht einverstanden mit der ‚Eingemeindung’ der DDR in die Bundesrepublik. Ich war der Meinung, dass sie ihren eigenen Weg in eine andere Gesellschaft hätten finden sollen. Das wurde im Laufe der Jahre 1989/1990 durch die Politik und die wirtschaftliche Macht der ‚alten’ Bundesrepublik aber ‚verunmöglicht’. Ergebnis sind die immer noch nicht ausgewogenen Verhältnisse zwischen Ost und West.
Nun also sollte es zum Empfang des Botschafters nicht in die Deutschen Botschaft – einem Zweckbau aus den Zeiten der DDR, die hier als ehemaliger Verbündeter eine Botschaft betrieb, ...
.... sondern in das zu diesem Zwecke angemietete Hotel ‚Don Chan Palace’ gehen. Es liegt unweit des Mekong und ist auch gut vom thailändischen Mekongufer aus zu erkennen.