HELMUT RIELÄNDER | ||
Nach dem Fest begann dann wieder für Rei der Ernst des Lebens:
am Sonntag den 16. und Montag den 17. November musste der khao niao (Klebreis) auf ihren Feldern weit außerhalb Ban Poons geschnitten werden. Dieses Mal hatte sie nicht so viel Glück mit dem ‚Stand’ der Halme. Wind und Regen hatte ganze Teile des Feldes vor einigen Tagen dicht an den Boden gedrückt!
Ich besuchte sie am Sonntag auf ihren Feldern. 18 Erntehelfer waren an ihrer Seite und sichelten die zum Teil liegenden Reishalme.
Diese Arbeit bereitet große Mühe, da die liegenden Halme vom Boden aufgeklaubt werden mussten. Es ist dasselbe Feld, das ich im Juni vor nunmehr fünf Monaten beim Pflanzen der vorgezogenen khao niao-Pflanzen aufgesucht und skizziert hatte.
Feder-Tuscheskizze in meinem 25. Skizzen-, Notizen- und Reisetagebuch
In der Zeit zwischen den beiden Festen Loy Krathong und dem lokalen Chinesischen Fest spitzte sich die Situation im Hause Wongkhen, in dem ich nun seit sechs Monaten wohne, bedauerlicherweise zu.
Das Zusammenleben unter einem Dach mit den Eltern von Rei wurde für mich zunehmend problematischer, so dass ich mich sehr kurzfristig entschloss, eine alternative Bleibe in der Nähe zu suchen.
Natürlich ist das Wasser auf die Mühlen derer, die immer schon gesagt hatten: ‚Ein Zusammenleben mit den Eltern der Frau ist unvorstellbar und führt früher oder später zum Auszug des Farang. Man sollte so etwas gar nicht erst eingehen!’!
Da ich immer von der Prämisse ausgehe, geht nicht, gibt’s nicht... musste ich es erst einmal bestätigt sehen, um dann meine Schlüsse daraus zu ziehen! Aus Schaden wird man ...!
Rei und mir wurden in den folgenden Tagen mehrere Häuser zur Miete angeboten. Eines am Rande von Ban Phue, eines im Stadtinneren und eines in Udon Thani.
Letzteres schied aus, weil Rei nicht allzu weit von dem elterlichen Hof und der Fürsorge für ihre kranke Mutter entfernt wohnen würde können. Die Objekte in Ban Phue erforderten Renovierungen und kleine Umbauten (Toilette, warme Dusche und AC), so dass ein sofortiger Umzug leider nicht möglich war. Vorübergehend zog ich in das Aunrak Resort am östlichen Ende Ban Phues. Ich entschied mich schließlich für das etwas geräumigere Haus in Ban Phue (Adresse s.u.)
So lagen in diesem Monat November Licht und Schatten dicht beieinander! Die Zeit bis zum Umzug in das neue Haus nutzte ich zum Verfassen dieser S.O.A.-Notizen, mit etwas verschnupfter Nase und leichtem Fieber (hatte mich wohl bei Rei angesteckt, die vor knapp einer Woche mit ähnlichen Symptomen zu kämpfen hatte).