HELMUT RIELÄNDER | ||
Darüber hinaus bekommt jeder Patient noch eine kleine Flasche mit fertig zubereiteten Extrakt zur allmorgendlichen Einnahme ausgehändigt.
Nach Aussagen von Rei werden die Patienten zu Beginn der Behandlung des Moya Sammun Prai auf den Genesungs- und Heilungsprozess vorbereitet, indem er die Einnahmebedingungen erläutert und die ‚Therapie’ durch Handauflegung auf den Bauch, begleitet von buddhistischen Gebeten, einleitet.
Auf diese Weise wurden in unterschiedlichen Behandlungsgruppen der Vater von Rei (Beschwerden durch das Arbeiten mit Chemikalien auf den Reis- und Zuckerrohrfeldern), die Mutter (Halsleiden), die Tochter Ice (Nasenbluten) und Rei (Schmerzen im linken Arm durch die Feldarbeiten) versorgt.
Die gesamte Prozedur zog sich hin bis weit in den Nachmittag, da für jede zu behandelnde Gruppe eine eigens zusammen gesetzte und gekochte Tinktur vorbereitet werden musste.
Zwischenzeitlich setzte ein wolkenbruchähnlicher, anhaltender Starkregen den provisorischen Parkplatz des Heilers unter Wasser ... und ich kam nur noch barfuß durch knöcheltiefes Wasser zu meinem Wagen, um dann die ‚gesamte Fuhre’ nach beendeter Therapie wieder nach Ban Poon zu chauffieren.
Wolkenbrüche begleiteten uns dann bis nach Hause an einem sehr langen, aufschlussreichen Tag, den ich nur durch Reis Erzählungen und Übersetzungen rekonstruieren konnte – ich selbst hatte mich als Nicht-Leidender keiner Behandlung hin gegeben.
Die Einnahme der Tees, oder besser Extrakte, erfolgt nun für jeden Patienten jeden Morgen vor der ersten Mahlzeit in der angegebenen Dosierung.
Nur Ice - Reis Tochter - bekommt am frühen Morgen das bittere Zeug schwer und nur mit Ekel und Geheul herunter. Die Übrigen machen von den ihnen zugedachten Extrakten regen Gebrauch.
Die Mutter wirkt gekräftigter (vielleicht auch durch die Transfusionen in der ambulanten Klinik von Ban Phue), hustet aber immer noch was das Zeug hält (besonders nach dem Essen oder Trinken).
Zur Übersetzung der Tafel beim Moya Sammun Prai in Kok Sii Su Phan war ich auch zu Tiu der ehemaligen Novizin von Maeshe Manora gegangen. Sie ist des Englischen zumindest grammatikalisch durchaus mächtig.
Hier lud mich ihr Vater Muun für den nächsten Morgen um 9:00 h zum Besuch seiner Ländereien und besonders seiner Fischzucht in Sichtweite des örtlichen Wat ein.
Mit seinem Moped sausten wir auf sein gemütliches Anwesen mit einer kleinen Pausen- und Schlafhütte, einem Hühnerstall und einer ‚Bar’, an der er mich mit eiskaltem Wasser versorgte!