Südostasiatische Notizen 14
vom 01.06. bis 30.06.2015
Ban Phue 30.06.2015

Früher als im vergangenen Jahr begann sich Mitte Mai die Großwetterlage langsam zu verändern. Bereits gegen Ende des Monats zeigten sich die ersten Anzeichen der einsetzenden fünf- bis sechsmonatigen Monsunzeit.

Wolkenhimmel über dem kleinen See am Ende der Narapiban Soi 4 in Ban Phue

Am zweiten Mai, einen Tag nach dem internationalen Feiertag (‚Maifeiertag’, ‚Tag der Arbeit’ oder ‚internationaler Kampftag der Arbeiterklasse’?), begann in der Kreisstadt Ban Phue das dreitägige Bun Bang Fai-Fest.
Es ist eines der größeren Feste hier im Isaan und wird von den ethnischen Lao im Nordosten Thailands an unterschiedlichen Tagen zu Beginn der Regenzeit im Mai begangen. Der namensgebende Höhepunkt dieses auch als Raketenfestival bezeichneten Festes besteht im Abfeuern selbstgefertigter Raketen. Bun (Pali) = Verdienste, Bang (Thai) = Bambusabschnitt, Fai (Thai) = Feuer - alles was sich durch Verbrennungskraft bewegt (vergleiche auch meinen Bericht in der Maiausgabe – SOAN 1 vom letzten Jahr).
Eingeleitet durch Mo Lam-Musik- und Tanzdarbietungen sowie durch Umzüge, bei denen die besten mitgeführten Festwagen gekürt und mit Preisen geehrt werden, bietet dieses Fest selbstverständlich für die gläubigen Buddhisten auch wieder eine Möglichkeit, Verdienste durch tham buun zu erlangen (um dem buddhistischen Glaubensansatz der Erhöhung des ‚Kontostandes’ guter Taten Rechnung zu tragen, was sich dann bei der Wiedergeburt ‚auszahlen’ wird?)

Der Festumzug nahm seinen Verlauf vom kleinen See in der Nähe unseres Hauses durch den Ort, vorbei an den verschiedenen Geschäften in der Einkaufsstraße, der Post und dann die Ausfallstraße in Richtung Phu Phrabat hinaus aus der Kreisstadt.

Mitgeführt wurden verschiedene Götter(??!) in menschlicher Gestalt (Prinzenpaar zu Pferde), …

… und in tierischer Gestalt: ein Elefant mit Mahout (Elefantenführer) und von Hand betriebenen schlackernden Ohren, …

... ein Albino-Eichhörnchen am Ende einer Rakete sitzend, ...