HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

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Südostasiatische Notizen

Gegen Mittag fuhren Rei und ich mit einer Verwandten in meinem Pickup noch einmal zum Bestatter nach Ban Phue, um noch diverse Utensilien für die am nächsten Tag stattfindende Kremierung Burians sowie einige Dinge auf dem Markt und Getränke beim Grossisten einzukaufen.

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Zum Einkauf gehörten auch Papierblumen (dogmai djan), die am nächsten Tag bei der Einäscherung eine größere Rolle spielen werden, sowie ordinäre Gebrauchsgegenstände als Gaben für die Mönche (Zahnpasta, Zahnbürsten, Seife und andere Dinge des täglichen Bedarfs), die ja ausschließlich durch das tham buun der Gemeinde versorgt werden.

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Eine Frage drängt sich vermutlich bei vielen Lesern auf: wer soll das alles bezahlen? Zur Erklärung: fast jeder Thai schließt spätestens im fortgeschrittenen Alter, so um das vierzigste Lebensjahr, eine Lebens-, besser Sterbe-, noch besser gesagt Totenfestversicherung ab!
Der Beitrag wird jährlich geleistet, bis zum Tod des Versicherten. Die Höhe der ‚Ausschüttung’ der Versicherungssumme an die Hinterbliebenen ergibt sich aus Einzahlungsdauer und Höhe der jährlichen Beiträge.
Als Rei die ihr zum Tode ihrer Mutter zustehende Summe bei der Versicherung bekommen wollte, zahlte diese nur 50% aus, mit der Begründung, dass im Augenblick zu viele Menschen sterben würden. Die zweite Hälfte würde sie dann im April erhalten?!
Von der Versicherungssumme werden ein Großteil der Kosten für die Totenfeierlichkeiten sowie Essen, Trinken und andere Ausgaben bezahlt.
Darüber hinaus wird ein weiterer Teil der Ausgaben durch die Spenden (Bestückung des vor dem Sarg stehenden Geldbaums) bestritten.
Vorübergehend musste ich Rei aushelfen, da die ausgezahlte Versicherungssumme die Kosten der Zeremonien und der umfänglichen Totenfeier nicht abdeckte.

Nach unserer Rückkehr aus Ban Phue war nicht nur die Zubereitung der Speisen weiter fortgeschritten, sondern auch Wasser und Eis zum Kühlen der Getränke waren eingetroffen.

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In den über dreißig 20-Litergefäßen befindet sich das Trinkwasser für die fünftägige Feier. Das reichte nicht, Rei orderte 200 Liter nach!

Rei kam nach eineinhalb Tagen der Hektik und Organisation nun zum Innehalten und zum Überlegen, was denn nun alles tatsächlich passiert war!

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