HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

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Südostasiatische Notizen

Am 10. Januar fand ich in der Online-Zeitung ‚der farang’ den Hinweis, dass am Samstag den 12. Januar der alljährliche ‚nationale Kindertag’ stattfindet. Weiter wurde beschrieben, dass an diesem Tag die Königlich Thailändische Armee die Pforten ihrer Militärbasen öffnet, die sonst streng bewacht und für die Bevölkerung geschlossen sind. An diesem besagten ‚Kindertag’ wird besonders der thailändische Nachwuchs herzlich willkommen geheißen. Zwischen Donnerstag (10.1.) und Samstag (12.1.) rattern schwere Panzer u.a. durch die Straßen der Millionenstadt Bangkok mit der Folge starker Verkehrsbehinderungen. Die Feierlichkeiten finden nicht nur in Bangkok, sondern auch in verschiedenen anderen Provinzen Thailands statt. Der Nationale Rat für Ruhe und Ordnung NCPO (so wie hier inzwischen schon viele Zeitungen diese Organisation bezeichnen) entschuldigte sich schon im Voraus, dass es zu Verkehrsbehinderungen kommen könne.

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(Bild aus ‚der farang’ vom 10.1.2019)

Erstaunlich ist für unsere Verhältnisse, dass hierzulande solche Art von Veranstaltungen – hier speziell für Kinder (?!) – offenbar nicht auf Widerspruch stößt. Es passt ins Bild der paramilitärischen Aufmärsche und Morgenappelle, die jeden Morgen vor den thailändischen Schulen von Schulleitung, Lehrern und den Schülern zelebriert werden (siehe auch SOAN 27/28).
Bereits im Zusammenhang mit dem Sakdina-System (siehe ebenda) habe ich u.a. auf die historischen Wurzeln der Unterwürfigkeit hingewiesen. Diese Art der unwidersprochenen Erziehung, der starken Hierarchie und des Untertanengeistes ist der Denkungsart vieler Europäer fremd und zumindest mit unseren Erfahrungen der letzten hundert Jahre mit zwei Weltkriegen als Hintergrund nicht kompatibel.

Einen Tag vor diesem nationalen Feiertag fanden sich Heinz und Amm nachmittags in Ban Phue ein, um mit uns meinen Geburtstag mit einem großen Essen und einem Umtrunk nachzufeiern.
Später kamen auch Otai und Mon sowie Pungmet und seine Frau Toy mit einem großen Geschenke-Set (mit gesunden Kräutertinkturen und ‚Gesundmachern’) hinzu. Amm und später auch Mon bereiteten hinter unserem Haus Gebratenes, Gesottenes, Gekochtes und Zutaten für eine ‚Som Tam’ zu ...

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... und unterstützten Rei bei der Zubereitung des Essens, das bereits sehnlich erwartet wurde.

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Von links nach rechts: Otai, Heinz, Amm und Pungmet zu meiner Rechten ...

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... und auf meiner linken Seite: Toy, Mon und Otai – hier mit gerade aufgetragener Speise

Der bestellte pla lui suan aus dem Lokal gegenüber der Polizeistation war auch rechtzeitig eingetroffen, so dass die Tafel eröffnet werden konnte.

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Mit Fisch in verschiedenen Variationen, Garnelen, Muscheln, Meeresfrüchten, Schwein und Huhn sowie verschiedenen Gemüsen und Salaten (incl. Som Tam), Reis, Nudeln etc. war für jeden etwas dabei. Dazu wurde wahlweise Rotwein, Weißwein, Bier oder Wasser gereicht, alles in Strömen fließend. Wohlweislich waren fast alle Getränke, so auch der Rotwein, im Kühlschrank deponiert, da ja weiterhin hohe Temperaturen herrschten (um die 30°C).

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