HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

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Südostasiatische Notizen

Nach gut 1 ½ Stunden begann sich die Veranstaltung langsam aufzulösen. Für das abendliche Abschlußessen hatte ich einen Tisch im italienischen Restaurant Soul Kitchen in der Thadeua Road reserviert.

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Es liegt etwas außerhalb des Zentrums und ich hatte ca. fünfzehn Leute avisiert, meine Freunde sowie den Botschafter und seine Frau. Mimi musste leider absagen, da er den nächsten Tag in der Früh nach Neuseeland fliegen wollte, um mögliche Studienplätze für seinem heranwachsenden Sohn in Augenschein zu nehmen. Auch Kongphat fühlte sich nicht mehr fit. Er ist seit geraumer Zeit gesundheitlich recht angeschlagen.

Für den Transfer zum Restaurant hatte ich einen Van mit Fahrer geordert, der uns aber leider versetzte. Somit begaben wir uns nach fast einer halben Stunde des Wartens zum nächsten Tuk Tuk-Stand und nach vielem Hin und Her bezüglich des Fahrtziels bestiegen wir mit neun Leuten eine Motorradrikscha, die auf maximal sechs Leute ausgelegt war, in Richtung Thadeua Road ... dachten wir?! Es kam anders! Wie schon häufiger erlebt, sind viele der wackeren Tuk Tuk-Fahrer nur bedingt ortskundig, zumindest was Lokalitäten der Farang angeht. Wir machten eine ‚Stadtrundfahrt’ mit einigen Nachfragen bei Restaurant- und Ladenbesitzern zwischendurch! Unterwegs erhielt ich eine besorgte SMS des Botschafters, wo wir denn blieben? Er war in seinem Wagen mit seiner Frau, Claus und Mary schon vorgefahren und wartete auf uns. Der Tisch war für 20:30 Uhr vorbestellt und es ging auf 21:30 Uhr!
Ca. eine Stunde vor Schließung des Restaurants erreichten wir erleichtet unser Ziel.
Die vier ‚Vorgefahrenen’ hatten Wein und Pizza bereits ,vorgekostet’.

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Die Frau des Botschafters Madame Marie Gillot und ihr Gatte Herr Michael Grau im italienischen Restaurant Soul Kitchen

Die bei der Vernissage gereichten Häppchen waren zwar sehr lecker, lagen als Vorspeise jedoch schon lange zurück. Die Pizzas im Restaurant sind riesig und werden schon in Stücke geschnitten aufgetragen, so dass sich jeder nach Geschmack bedienen kann.

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Das ließ auch Folie, die sechsjährige Tochter von Phone und meines verstorbenen Freundes Axel, wieder erwachen. Sie war auf der langen ‚Suchfahrt’ mit dem Tuk Tuk im Schoß von Mon eingeschlafen. Nun probierte sie begeistert mit ihrer liebsten Thai-Freundin Ice (Rei’s Tochter) die servierten Pizzas.

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Der Botschafter sprach Claus und mich auf unsere weit zurückliegende gemeinsame politische Vergangenheit an.
Als damals vor dreißig Jahren heftige Kritiker, ja Gegner des Systems der BRD, mussten wir zumindest zugestehen, dass die größte Errungenschaft dieser Bonner- und Berliner Republik ein friedliches Europa war. Unser Leben (und die letzten über siebzig Jahre) sind ohne Krieg geblieben. Beide hoffen wir, dass das so bleibt, auch wenn die gegenwärtigen internationalen Spannungen und der zunehmende Nationalismus Anlaß für Befürchtungen geben. Das bestehende System, das sich Demokratie nennt, ist in meinen Augen erhaltenswert (aber wehe, die Rechte werden weiter eingeschränkt!).

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