HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

HolzpfeillinksHolzpfeilrechts
Südostasiatische Notizen

Ein kurzer Gruß des Bräutigams Dieter an die versammelten Freunde, Nachbarn und Verwandten sowie eine Erwiderung des Ortsbürgermeisters schlossen diesen Teil des dörflichen Hochzeitsfestes ab.

IMG_NOV-(45) IMG_NOV-(46)

Danach absolvierte das frisch vermählte Paar auf der Veranda den von uns lang erwarteten Hochzeitstanz.
Es war dann gleichzeitig eine Aufforderung an die übrigen Gäste, es dem Jubelpaar gleich zu tun!

IMG_NOV-(47) IMG_NOV-(48)

Alle Aktivitäten wurden von dem Filmteam mit diversen Kameras dokumentiert.

Anschließend, der Abend war nun schon fortgeschritten, wurde wieder Musik aus ‚der Konserve’ geboten. Doch nach einiger Zeit trat eine Mo Lam-Sängerin auf, begleitet von unterschiedlichen ‚Instrumenten der Elektronik’.
Ihr Auftritt war beeindruckend. Eine leicht rauchige Stimme, aber sehr gekonnt und melodisch.

IMG_NOV-(49) IMG_NOV-(50)

Mai Ventip, die Mo Lam-Sängerin, trägt eindrucksvolle, wehmütig intonierte Stücke vor, die von den Anwesenden beklatscht und teilweise auch mitgesungen werden.

IMG_NOV-(51) IMG_NOV-(52)

Mo Lam Musik ist – wie ich im März bereits anlässlich der Totenfeierlichkeiten von Rei’s Mutter Burian berichtete – eine nur im Isaan und Laos gespielte Volksmusik, die Themen wie Liebeskummer oder Widrigkeiten des Lebens in der Provinz (mit ironisierter Perspektive), oder das Leben der Arbeitsmigranten in der Fremde (in Bangkok, Pattaya, auf den Inseln oder im Ausland) behandelt.
Diese Musik, in der sich die kulturelle Identität der Menschen hier ganz wesentlich widerspiegelt, wird auf allen Festen des Isaan gespielt und von den anwesenden Einheimischen gefordert. Das gilt auch bei Pop-musik, die Interpreten sollten immer einige Mo Lam-Stücke im Repertoire haben!
Bei traditionellen Auftritten gehört immer die Khaen dazu: eine aus rund 14 Bambusstäben bestehende große Mundorgel (siehe folgendes Foto unten links), dem die Musiker den für Mo Lam-Musik ganz charakteristischen Klang entlockt (meist durch ein Mikrophon und Boxen verstärkt). Der Stil des Mo Lam Sing ist inzwischen aber auch jenseits des Isaan in der Popmusik Thailands integriert: mit elektronischer Instrumentalbegleitung und provozierenden zotigen Texten, die von ‚Girly-Tanztruppen’ mit aufreizenden, für unsere Begriffe fast obszönen Bewegungen begleitet werden (, die in der Regel aber sehr stereotyp ausfallen!). Das war an diesem Abend zum Glück aber nicht der Fall.

IMG_NOV-(53) IMG_NOV-(54)

Links: Musikveranstaltung mit einem Musikanten, der die Khaen bläst (das Mikro zur Verstärkung der Klänge hängt ihm um den Hals); rechts: Zum Schluss saßen wir mit dem Paar und einigen Verwandten noch zusammen auf der Veranda und genossen nun die etwas sinkenden Temperaturen ... und ich probierte mein erstes kleines Bier (nach meinem Krankenhausaufenthalt).

weiter >>>
<<< zurück